Der CEO von Raiffeisen: Rückzug aus Russland hängt von externen Faktoren und internationalen Prozessen ab

Chas Pravdy - 16 September 2025 04:30

Die österreichische Raiffeisen Bank International AG (RBI) hat offiziell ihre Absicht bestätigt, sich vom russischen Markt zurückzuziehen, erkennt jedoch an, dass die endgültige Entscheidung nicht ausschließlich in ihrer Hand liegt.

Das erklärte Vorstandsvorsitzender Johann Strobl bei einer Veranstaltung in Wien und hob die Vielzahl externer Faktoren hervor, die den Prozess erschweren.

Er erklärte, dass die Entscheidung zur Abkopplung vom russischen Markt äußerst komplex sei und die Abstimmung mit zahlreichen Regulierungsbehörden und internationalen Akteuren erfordere.

Daher hängt die endgültige Entscheidung von äußeren Bedingungen ab, die außerhalb der Kontrolle des Unternehmens liegen.

Strobl betonte, dass Raiffeisen seine Aktivitäten in Russland bereits deutlich reduziert hat — mehr als es von der Europäischen Zentralbank verlangt wird — doch es ist bislang nicht gelungen, einen Käufer zu finden, der sowohl den Forderungen Moskaus als auch den Wünschen westlicher Regulierungsbehörden gerecht wird.

Die politische und rechtliche Lage erschwert den Rückzug zusätzlich.

Trotz dieser Schwierigkeiten betreibt Raiffeisen weiterhin eine bedeutende Geschäftstätigkeit in der Ukraine, wo es eine der größten ausländischen Banken ist und eine zentrale Rolle bei der Finanzierung des Agrarsektors spielt.

Der CEO betonte, dass die zukünftige Strategie des Bankhauses auf die Stärkung der Präsenz und die Steigerung der Rentabilität in den Schlüsselmärkten Osteuropas ausgerichtet sein wird.

Im September 2024 wurde die russische Tochtergesellschaft von RBI durch ein russisches Gericht auf Eis gelegt, was den Verkauf erschwerte.

Reuters berichtet jedoch, dass im August 2025 eine gerichtliche Entscheidung getroffen wurde, die den Verkauf dieses Vermögenswerts erlaubt, obwohl rechtliche Unsicherheiten weiterhin bestehen.

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