Moratorium auf Prüfungen und Reformen zur Unterstützung der Wirtschaft im Kriegszustand: Was ukrainische Unternehmer wissen müssen

Bei der ersten Sitzung des erneuerten Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats wurde eine bedeutende Entscheidung getroffen, die die unternehmerische Umgebung des Landes inmitten der aktuellen Militäraggression maßgeblich beeinflussen soll. Das ukrainische Kabinett beschloss, ein Moratorium auf geplante und außerplanmäßige Kontrollen durch Strafverfolgungsbehörden, Zoll- und Steuerbehörden sowie andere Kontrollstellen zu verhängen. Diese Maßnahme ist Teil eines umfassenderen Reformprogramms, das darauf abzielt, das staatliche Überwachungssystem umzustrukturieren und unter den Bedingungen des Krieges bessere Voraussetzungen für die Geschäftstätigkeit zu schaffen. Premierministerin Yulia Sviridenko betonte, dass zukünftige Kontrollen nur noch selektiv erfolgen und sich ausschließlich auf tatsächliche Risiken und Verstöße konzentrieren sollen. Ziel ist es, Missbrauch zu verhindern und unnötigen Druck durch staatliche Stellen zu verringern. Außerdem plant die Regierung, das Kontrollsystem durch Digitalisierung zu modernisieren, um den manuellen Eingriff in Unternehmensabläufe deutlich zu minimieren. Derzeit führt die Staatsanwaltschaft und die Strafverfolgungsbehörden eine Überprüfung der offenen Strafverfahren gegen Unternehmer durch, von denen etwa 30 % bereits eingestellt wurden, so vorläufige Ergebnisse. Sviridenko betonte, dass es das Ziel der Regierung sei, künstliche Hürden abzubauen und eine stabile Arbeitsumgebung für Unternehmen auch während des Krieges zu gewährleisten. Darüber hinaus arbeitet die Regierung an einem Gesetzespaket, das im Parlament eingebracht werden soll. Es sieht Änderungen im Strafprozessgesetz vor, um die Garantien für Unternehmer zu stärken, indem die Eröffnung neuer Strafverfahren gegen Unternehmen nur noch durch den Generalstaatsanwalt oder die regionalen Staatsanwälte erfolgen kann. Dadurch soll die Transparenz erhöht werden. Zusätzlich sollen Maßnahmen umgesetzt werden, die die Beschlagnahmung von Vermögenswerten oder Dokumenten aufheben, wenn diese die Geschäftstätigkeit behindern, und Fälle ohne ausreichende Beweise automatisch eingestellt werden. Sviridenko versicherte, dass diese Neuerungen es Unternehmern ermöglichen werden, sicherer zu arbeiten, den staatlichen Druck zu verringern und die wirtschaftliche Stabilität des Landes in diesen schwierigen Zeiten aufrechtzuerhalten.