Ukraine: Kontroverse um vorübergehende Namensänderung des Kyiv–Kramatorsk-Zuges zu ‚Rebelia‘

Chas Pravdy - 03 Oktober 2025 16:55

Kürzlich hat ein kontroverser Vorfall im ukrainischen Verkehrssektor die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen, ausgelöst durch eine symbolische Initiative.

Zum Tag der Verteidigerinnen und Verteidiger der Ukraine am 1.

Oktober erhielt der Zug, der Kyiv mit Kramatorsk verbindet, vorübergehend den Namen ‚Kyiv — Rebelia‘.

Ein Sprecher von Ukrzaliznytsia erklärte, dass diese Namenswahl aufgrund ihrer symbolischen Bedeutung des Widerstands getroffen wurde.

Eine Gruppe lokaler Künstler des Kollektivs ‚MUR‘ sowie Schauspieler aus dem Stück ‚Rebelia 1991‘ erschienen am Bahnhof, um an der Aktion teilzunehmen.

Der entsprechende Beitrag erschien auf Instagram von Ukrzaliznytsia und löste schnell Kontroversen aus.

Einige Bürger unterstützten die Idee und sahen in ‚Rebelia‘ ein Symbol des Kampfes und der Unabhängigkeit, während andere die Verbindung des Begriffs mit der Route nach Kramatorsk hinterfragten.

Die Architektin Ulyana Djurlyak kritisierte die Aktion scharf und nannte sie eine Abwertung der Geschichte und Erinnerung, da ‚Kyiv — Kramatorsk‘ eine ‚Straße des Lebens‘ sei und kein Marketinginstrument.

Sie fragte, ob Passagiere, Militärangehörige und Anwohner der Region zuvor konsultiert wurden.

Ukrzaliznytsia erklärte offen, dass die Namensänderung ein einmaliges künstlerisches Projekt war und keine Pläne bestehen, die offizielle Bezeichnung dauerhaft zu ändern.

Das Kollektiv ‚MUR‘ betonte, dass es ihnen darum ging, den Widerstand und die Unabhängigkeit zu ehren, ohne die regionale Geschichte zu entwerten.

Die Aktion wurde bei Passagieren am Bahnhof positiv aufgenommen.

Es ist wichtig zu erwähnen, dass ‚Rebelia (1991)‘ nicht nur ein Name, sondern auch ein Album und eine Theaterproduktion der Band ‚MUR‘ sind, die den ukrainischen Bewegungen für Unabhängigkeit gewidmet sind.

Der Name stammt aus alten Chroniken, in denen Aufstände und Proteste beschrieben werden.

Zusätzlich hat Ukrzaliznytsia in Zusammenarbeit mit RIBBON International ein Kunstprojekt gestartet, bei dem ein Intercity-Zug in eine typografische Installation verwandelt wurde, inspiriert von den Arbeiten der bekannten amerikanischen Konzeptkünstlerin Barbara Kruger.

Dieses reflektiert das tägliche Leben der Ukrainer im Krieg anhand rhythmischer Phrasen und visueller Reflexionen.

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