Ukraine und Russland bereiten sich auf groß angelegte militärische Aktionen an den Hinterfronten vor: Zerstörung kritischer Infrastruktur im Radius von 20-50 km entlang der Grenze als strategische Taktik

Angesichts der Verschärfung des militärischen Konflikts zwischen der Ukraine und Russland erhöhen beide Seiten nicht nur die Kämpfe an den Frontlinien, sondern verstärken auch erheblich ihre Bemühungen an sogenannten Hinterfronten, die sich in einem Abstand von 20-50 Kilometern von der Landesgrenze erstrecken.
Experten für Kommunikation, elektronische Kriegsführung und Nachrichtendienst, wie Sergey “Flesh” Beskrestnov, warnen davor, dass die strategische Zielsetzung Russlands und der Ukraine darin besteht, systematisch die kritische Infrastruktur zu zerstören, um diese Gebiete unbewohnbar und unbrauchbar für Zivilisten und das Militär zu machen.
Dabei kommen Drohnen, gelenkte Raketensysteme und reactive Artilleriesysteme zum Einsatz, um Energie-, Telekommunikations-, Logistik- und Gassysteme zu deaktivieren und so die Einsatzfähigkeit des Gegners zu minimieren.
Beskrestnov betont, dass selbst wenn die aktiven Kämpfe an den Hauptfronten pausieren, die kriegerischen Aktivitäten im Hinterland weiterlaufen werden – unter Nutzung von Drohnen, Luftbomben, Raketen und Reaktionssystemen.
Moderne russische Drohnen sind zunehmend widerstandsfähig gegen elektronische Kriegsführung, was die Verteidigungsbemühungen der Ukraine erschwert.
Ich empfehle, dass die Ukraine die Überwachung und Analyse von Angriffsvideos auf Schlüsselobjekte intensiviert, Frühwarnsysteme für zivile und militärische Einheiten entwickelt, russische Truppen und Geräte mittels moderner Technologien erkennt und kontert, elektronische Kampf- und Drohnenschutzsysteme aufbaut und sichere logistische Ketten sowie Unterkünfte in den Hinterregionen schafft.
Wenn keine aktiven Maßnahmen ergriffen werden, besteht die Gefahr, dass die Hinterfrontlinien immer weiter nach innen vordringen und ihre Verteidigungsfähigkeit verlieren.
Ehemalige Offiziere, wie Egor Firsov vom Kraken-Drohnenbataillon, weisen darauf hin, dass Gitternetz-Korridore über Straßen und Frontsiedlungen zwar Schutz bieten, aber nur etwa zu 20-30 % vor russischen FPV-Drohnen schützen.
Um diesen Bedrohungen wirksam zu begegnen, muss die Ukraine technologische Lösungen entwickeln und in größerem Umfang umsetzen.
Valeriy Zaluzhny, ukrainischer Botschafter im Vereinigten Königreich und ehemaliger Kommandeur, betont die Notwendigkeit, die Strategien gegen Drohnen zu verbessern, indem die Struktur des Militärs überarbeitet und innovative Technologien weiterentwickelt werden.
Insgesamt erfordert die Lage einen ganzheitlichen Ansatz und aktive Maßnahmen, um die Hinterfront zu sichern, die im Kampf gegen die Aggression entscheidend sind.