Legendäre Schauspielerin der 1960er Jahre, Claudia Cardinale, verstorben: ihr Leben und filmisches Vermächtnis

Chas Pravdy - 24 September 2025 01:47

Mit 87 Jahren ist die gefeierte Ikone des italienischen Nachkriegsfilms, Claudia Cardinale, von uns gegangen.

Ihre außergewöhnliche und vielseitige Schauspielkarriere erstreckte sich über mehrere Jahrzehnte und umfasste sowohl Theater- als auch Filmauftritte, die sie zu einer weltweit anerkannten Kultfigur machten.

Geboren in Tunesien in einer italienischstämmigen Familie wuchs sie in einem multikulturellen Umfeld auf und zeigte bereits früh ihr außergewöhnliches Talent.

Ihren Durchbruch im Kino hatte sie 1957, nachdem sie bei einem Schönheitswettbewerb in Tunesien gewonnen hatte, was ihr eine Einladung zur Venedig-Musikbiennale und schließlich ihren Einstieg ins Filmbusiness ermöglichte.

Zu Beginn wurden ihre Rollen meist synchronisiert, da sie zu Hause im sizilianischen Dialekt sprach und ihre Ausbildung in einer frankophonen Schule erhalten hatte.

Persönlich wurde ihr Leben durch schwere Rückschläge geprägt: Sie wurde schwanger, was sie selbst auf eine gewalttätige Beziehung zurückführte.

1958 brachte sie in London ihren Sohn Patrick zur Welt, den sie – um das soziale Stigma zu verbergen – als Bruder ausgab und dessen Erziehung ihre Eltern überließen.

Aufgrund ihrer großen künstlerischen Erfolge, wie in Fellinis „8½“ und Viscontis „Der Leopard“, wurde sie international bekannt.

Besonders beeindruckend war ihre gleichzeitige Arbeit an beiden Filmen, was oft bedeutete, dass sie für unterschiedliche Rollen ihr Aussehen, sogar die Haarfarbe, anpassen musste.

Ihr Durchbruch in Hollywood folgte mit Auftritten in Blake Edwards’ Komödie „Pink Panther“ und Sergio Leones Westernklassiker „Spiel mir das Lied vom Tod“ (1968).

Die 1970er Jahre brachten allerdings persönliche Schwierigkeiten: Nach der Trennung von dem Produzenten Franco Cristaldi und einer Affäre mit dem Regisseur Pasquale Squitieri, mit dem sie eine Tochter bekam, zog sie sich zeitweise aus dem Filmgeschäft zurück.

Colleague in der Branche ignorierten sie, und sie wurde sogar für eine Rolle im letzten Visconti-Film „Der Unschuldige“ (1976) abgelehnt.

Finanzielle Probleme zwangen sie dazu, neue Wege zu suchen, bis Franco Zeffirelli sie für die Miniserie „Jesus von Nazareth“ (1977) engagierte.

Sie arbeitete weiter mit europäischen Regisseuren wie Werner Herzog und Marco Bellocchio.

Für ihre mutige Persönlichkeit bekannte sie sich auch öffentlich, etwa als sie in einer Audienz beim Papst in Minikleid erschien.

2022 erschien ein Buch zu ihrem Leben: „Claudia Cardinale.

Die Unbezähmbare“, das ihre Kraft und Widerstandsfähigkeit feiert.

Im Laufe ihrer Karriere spielte sie eine Vielzahl von Rollen – von Kurtisane bis Heilige, von romantischer Frau bis zu einer selbstbestimmten Schauspielerin.

Den Großteil ihres Lebens verbrachte sie in Frankreich, wo sie enge Kontakte zu Präsidenten und Politikern hatte, und die letzten Jahre widmete sie auch dem Theater, wo sie begeisterte Kritiken erhielt.

Trotz ihres fortgeschrittenen Alters blieb sie aktiv in Film und Fernsehen, mit Auftritten in europäischen Produktionen, darunter die Schweizer Serie „Bulle“ im Jahr 2020.

Für ihre Lebensleistung wurde sie 2002 auf dem Berlinale-Festival mit einer Ehrung ausgezeichnet.

Sie betonte stets, dass sie mehr als 150 Leben durch ihre Rollen gelebt habe – und die Zusammenarbeit mit den größten Regisseuren habe sie stets zu neuen Selbstfindungen inspiriert.

Ihr Vermächtnis steht für Authentizität, Kreativität und unvergängliche Schönheit des wahren Talents.

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