Schweigen der US-Wirtschaftseliten zu Trumps Politik: Verborgene Meinungen führender Unternehmensleiter

Chas Pravdy - 23 September 2025 16:34

Obwohl Führungskräfte großer amerikanischer Unternehmen öffentlich darauf verzichten, Trumps politische Ausrichtung offen zu kritisieren, offenbaren private Gespräche und aktuelle Umfrageergebnisse eine andere Realität.

Laut einer Studie der Yale School of Management sind viele einflussreiche Wirtschaftsführer der Ansicht, dass eine Reihe von Entscheidungen der aktuellen Regierung negative Auswirkungen auf ihre Unternehmen haben und sogar möglicherweise illegal sind.

Dieser Widerspruch zeigt sich deutlich im Vergleich zu ihrem stillen öffentlichen Verhalten, das durch Angst vor Repressalien geprägt ist.

An der Umfrage nahmen 70 Top-Manager bedeutender US-Konzerne teil, darunter Mary Barra von GM, Albert Bourla von Pfizer und Greg Brown von Motorola Solutions.

Dabei wurden mehrere besorgniserregende Trends deutlich: 71 % der Befragten sind der Meinung, dass die eingeführten Zölle ihrem Geschäft schaden, während über 74 % die Gerichtsentscheidungen befürworten, die die Zölle für illegal erklärten.

Zudem sind 80 % der Ansicht, dass Trumps Druck auf die US-Notenbank die nationalen Interessen untergräbt, indem er versucht, die Zinssätze zu senken.

Weitere 76 % äußerten Bedenken, dass Gesundheitsminister Robert Kennedy Jr.

das US-Gesundheitssystem gefährdet.

Die Umfrage fand nur wenige Tage vor einer weiteren Maßnahme des Weißen Hauses statt: Die Ankündigung einer neuen Gebühr von 100.000 Dollar für H-1B-Visa, die führende Tech-Firmen nutzen, um internationale Fachkräfte anzuziehen.

Dieser unerwartete Schritt wurde am 19.

September bekanntgegeben.

Die Geschäftscommunity, die traditionell die Republikanische Partei unterstützt, bleibt vorsichtig und vermeidet offene Kritik aus Angst vor Marginalisierung durch die Regierung.

Experten führen diese Zurückhaltung auf den inneren Machtkampf zurück, bei dem es um Einfluss und zukünftige wirtschaftspolitische Weichenstellungen gehe.

Während während Trumps erster Amtszeit die Wirtschaftseliten offen ihre Unzufriedenheit geäußert hatten, vor allem bezüglich der Einwanderungspolitik, herrscht heute eine viel tiefere Zurückhaltung.

Laut Professor Jeffrey Sonnenfeld von Yale ist dieser Wandel vor allem auf die Angst zurückzuführen, ausgegrenzt und die Ressourcen der Regierung verloren zu haben.

Hinter den Kulissen tobt ein harter Machtkampf, der die Zukunft der US-Wirtschaft maßgeblich beeinflusst.

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