Ukrainer: Zwischen europäischer Identität und sowjetischem Erbe – Neue Trends und gesellschaftliche Herausforderungen

In den letzten Jahren hat die Bevölkerung der Ukraine signifikante Veränderungen in ihrer zivilen und kulturellen Selbstwahrnehmung durchlaufen.
Die Mehrheit der Ukrainer sieht sich selbst aktiv als Europäer und strebt eine Angliederung an das moderne Europa an.
Dennoch halten mehr als 6 % der Bevölkerung weiterhin das Gefühl, ‘sowjetische Menschen’ zu sein, was auf tief verwurzelte historische und kulturelle Verbindungen hindeutet, die noch bestehen.
Laut einer Umfrage der sociologischen Gruppe Ratings identifizieren sich 94 % der Ukrainer als Bürger der Ukraine, wobei mehr als drei Viertel eine starke Verbundenheit mit ihrem Land insgesamt empfinden.
Das Gefühl, Teil der europäischen Gemeinschaft zu sein, ist in den westlichen und zentralen Regionen stärker ausgeprägt, besonders bei wohlhabenden und mittelständischen Bevölkerungsschichten.
Zudem sehen sich viele Ukrainer eher mit der Ukraine verbunden als mit bestimmten Regionen — diese Gruppe macht 77 % aus.
Auf der anderen Seite sind die sogenannten ‘sowjetischen Leute’ im Süden und Osten des Landes häufiger vertreten, vor allem unter ärmeren Menschen und älteren Bürgern über 51 Jahren.
Sociologen betonen, dass trotz eines stabilen Wohlstandsniveaus die Angst vor der Zukunft wächst.
Dies spiegelt den komplexen emotionalen Zustand der Ukrainer wider, die den Weg der Integration in die Europäische Union gehen, ohne ihre tief verwurzelte Geschichte zu vergessen.