Mütter“: Eine tiefe Reflexion über Schmerz und unzerbrechliche mütterliche Liebe in ukrainischer Literatur und Theater

Im Jahr 2023 wurde die ukrainische Kulturlandschaft Zeuge von Ereignissen, die tiefgehende Emotionen weckten und zum Nachdenken über Verlust, Schmerz und Resilienz anregten.
Während einer Buchmesse in Kiew fand die Premiere des Romans „Mütter“ von Maria Matios statt, der sich nicht nur als literarisches Werk, sondern als kraftvoller Bericht über die persönlichsten und zugleich härtesten Erfahrungen ukrainischer Mütter erwies.
Das schwarze Cover zog sofort die Aufmerksamkeit auf ein Symbol — eine Akzentuierung des letzten Buchstabens „И“, was metaphorisch die Vielschichtigkeit und die besondere Tiefe mütterlichen Leidens betonte.
In sechs miteinander verflochtenen Novellen wird das unendliche Spektrum mütterlichen Schmerzes, der Verzweiflung und der moralischen Kraft dargestellt, die es ermöglichen, nach schlimmsten Verlusten immer wieder aufzustehen.
Der Text ist Maria Matios’ Hommage an ihren einzigen Sohn Nazar sowie an unzählige andere Mütter, die ihre Kinder verloren haben, und an die Kraft der mütterlichen Liebe, die Hoffnung schenkt.
„Es gibt keinen dunkleren und festeren Weg als den der Mutter zum Grab ihres Sohnes“, schreibt Matios und fasst damit die tiefe, vielschichtige Trauer zusammen.
Dieses Thema inspirierte eine bewegende theatralische Inszenierung, die die 86.
Saison des Rivner Musikalisch-Dramatischen Theaters eröffnete.
Die Regisseurin Anzhelika Chornoivan schuf mit ihrer sensiblen und tiefgründigen Umsetzung einen Raum, der auch als therapeutischer Ort für eine vom Krieg gezeichnete Gesellschaft dient.
Die Premiere zog fast 500 Zuschauer an — meist Mütter und Angehörige, die ihre Verluste betrauerten.
Ein besonderes Highlight war eine Ausstellung im Theaterfoyer, die Ikonen und Stickereien der getöteten Verteidiger Ukrainas zeigte, mit dem Titel „Möge dir dies dein Sohn sein“.
Diese bewegende Geste symbolisiert das kollektive Gedenken und die gegenseitige Unterstützung.
Unter den Besucherinnen war auch die Mutter des „Cyborgs“ Serhii Ishchenko, die ein handgesticktes Tuch als Zeichen der Solidarität erhielt.
Das Theaterstück und das Buch bieten eine authentische und berührende Darstellung des Kampfes der Mütter, die trauern, nach den Vermissten suchen und mit unendlichem Schmerz leben.
Es ist eine kraftvolle Erfahrung, die zum Nachdenken über den Wert des Lebens und die nachhaltige Kraft mütterlicher Liebe anregt.
All diese Geschichten unterstreichen, dass Mütter auch in dunklen Zeiten Hoffnung, Heilung und Widerstandskraft sind.
„Mütter“ verfolgt eine wichtige humanitäre Mission — den ukrainischen Gesellschaften bei der Heilung durch Kunst und Literatur zu helfen und alle daran zu erinnern, die Liebe, das Opfer und den Glauben an eine bessere Zukunft zu schätzen.