Gab es den Garten Eden je wirklich? Archäologische Forschungen und biblische Rätsel

Seit Jahrhunderten zählt der Garten Eden zu den faszinierendsten und mysteriösesten Themen in der christlichen Tradition und im religiösen Weltbild.
Laut biblischer Überlieferung war es ein perfekter Paradiesgarten im Westen, der den Anfang der Menschheitsgeschichte markierte.
Trotz zahlreicher Bemühungen versuchen Wissenschaftler und Archäologen bis heute, konkrete Beweise für die geografische Lage dieses legendären Ortes zu finden.
Bisher wurden keine endgültigen Nachweise für die Existenz des Gartens oder seinen genauen Standort erbracht.
Die Bibel beschreibt, dass Eden „im Osten“ lag und von einem Fluss versorgt wurde, der sich in vier Flüsse aufteilte: Tigris, Euphrat, Pischon und Gihon.
Wissenschaftler nehmen an, dass die Flüsse Tigris und Euphrat in den heutigen Gebieten des Irak und der Türkei verlaufen.
Für die Herkunft der anderen beiden Flüsse gibt es unterschiedliche Theorien; einige verbinden Pischon mit Flüssen im südlichen Arabien, andere Gihon mit Kuwait oder dem Nil.
Viele Experten vermuten, dass die Idee oder die geografische Inspiration für den Garten Eden sich in Mesopotamien entstand, der sogenannten „Wiege der Zivilisation“, einer Region, die für ihre fruchtbaren Böden und frühen Siedlungen bekannt ist.
In den 1980er Jahren schlug der Archäologe Jöris Zaarins vor, dass der paradiesische Garten durch den Wassereinbruch der Persischen Gulfregion versunken sein könnte.
Mithilfe von Satellitenaufnahmen der NASA identifizierte er alte Flussläufe, die früher aus der Arabischen Halbinsel flossen.
Er vermutete, dass Pischon mit Wadi al-Batin und Gihon mit dem Fluss Karon im Iran identisch sind.
Kritiker dieser Theorie weisen jedoch darauf hin, dass sie den biblischen Text widerspricht, in dem die Flüsse „aus“ Eden fließen, anstatt in es münden.
Zeitgenössische Gelehrte wie Francesca Stavrakopoulou von der Universität Exeter sehen den Garten Eden eher als ein symbolisches Konstrukt, das auf königlichen Gärten des Alten Nahen Ostens basiert.
Andere interpretieren ihn als Metapher für die Kulturgeschichte der Region, die Harmonie zwischen Mensch und Natur widerspiegelt.
Trotz zahlreicher Hypothesen und laufender Forschungen gibt es bislang keinen archäologischen Beweis für die Existenz des Gartens.
Dennoch lebt der Glaube daran weiter und inspiriert neue Forschungsansätze, die biblische Texte mit modernen wissenschaftlichen Methoden verbinden.
Früher fanden Archäologen im antiken Hafen von Alexandria eine griechisch beschriftete Schale mit der Inschrift „Durch den Sänger Christi“.
Einige Forscher vermuten, dass dies die früheste außerbiblische Erwähnung Jesu sein könnte und ein materieller Beweis für seine historische Existenz.
Andere interpretieren die Inschrift anders oder verbinden sie mit anderen Göttern oder Ritualen.