Unsicherheit im ukrainischen Geschäftsumfeld: Erwartungen für die Kurzfristprognose und Überlebensstrategien

Die ukrainische Wirtschaft befindet sich erneut an einem Scheideweg, der stark durch den Krieg und die anhaltende Volatilität des wirtschaftlichen Umfelds geprägt ist.
Laut der neuesten Umfrage des Instituts für Wirtschaftsstudien konzentrieren sich fast 90 % der Unternehmer auf die Hoffnung auf einen zügigen Abschluss des Konflikts, da dieser laut ihrer Einschätzung entscheidend für die Stabilisierung ihres Betriebs und den zukünftigen wirtschaftlichen Aufschwung ist.Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass die drei wichtigsten Hindernisse für die wirtschaftliche Entwicklung unverändert bestehen: akute Fachkräftemangel, Sicherheitsprobleme und rapide Preissteigerungen bei Rohstoffen und Dienstleistungen.
Diese Herausforderungen sind nicht neu, doch ihre Intensität und der Einfluss auf das Geschäftsumfeld bleiben konstant hoch.
Im Juli 2023 berichteten mehr als 60 % der Unternehmen, Schwierigkeiten bei der Mitarbeitersuche zu haben.Auch die zunehmenden Preise haben sich zum vorrangigen Problem entwickelt, mit einem Anstieg von 40 % auf 52 %.
Dieser 12-prozentige Zuwachs zeigt, wie sehr die Inflation und die Kostensteigerungen die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen beeinflussen und ihre Preisgestaltung erschweren.Ein weiteres bedeutendes Thema ist die Logistik.
Fast ein Viertel der Firmen berichten von Problemen beim Transport von Rohstoffen und Fertigprodukten innerhalb des Landes, während 15 % Störungen in der Lieferkette verzeichnen.
Zudem mussten bis zu 10 % der Betriebe aufgrund von Stromausfällen vorübergehend schließen, was die Lage noch verschärft.Regionale Unterschiede sind deutlich sichtbar: Die Region Sumy, die an Russland grenzt, leidet weiterhin unter Infrastrukturzerstörungen und hohen Produktivitätsverlusten.
Im Gegensatz dazu verzeichneten die meisten anderen Regionen im Juli eine Reduktion der Stillstandszeiten, was Hoffnung auf eine schrittweise Erholung der industriellen Aktivitäten macht.Die Unsicherheit über die Zukunft bleibt hoch, insbesondere im Zusammenhang mit militärischen Bedrohungen.
Über die Hälfte der Befragten (52 %) äußerten Sorgen bezüglich der Sicherheit, 25 % kritisierten die Regierungspolitik negativ, was das Geschäftsklima belastet.
Trotz dieser Herausforderungen setzen die ukrainischen Unternehmen ihre Arbeit fort und investieren – eine bemerkenswerte Demonstration ihrer Resilienz.Im Hinblick auf die Kurzfristperspektiven zeigen sich erste Anzeichen einer Verbesserung: Über 21 % der Unternehmen berichteten, dass ihre Geschäftsaktivitäten im August im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind, was auf mögliche positive Veränderungen hindeutet.
Allerdings bleibt die langfristige Unsicherheit hoch, was größere Investitionen und Innovationen behindert und zu einer kurzfristig orientierten Geschäftstätigkeit führt.Insgesamt bleibt die ukrainische Wirtschaft angespannt, doch ein gewisser Optimismus ist sichtbar.
Unternehmer bereiten sich auf eine Zukunft vor, in der der Krieg endet, da sie glauben, dass dies den Weg für eine vollständige wirtschaftliche Erholung ebnen wird.
Die dauerhafte Unsicherheit erfordert jedoch flexible Strategien und anpassungsfähige Fähigkeiten, um den anhaltenden Herausforderungen in einer Kriegswirtschaft zu begegnen.