Russland vor finanziellen Engpässen: mögliche Erhöhung der Mehrwertsteuer und wachsendes Haushaltsdefizit

Chas Pravdy - 19 September 2025 18:30

Angesichts der drohenden finanziellen Krise steht die russische Regierung vor erheblichen Herausforderungen, die Wirtschaft des Landes zu stabilisieren, da das Haushaltsdefizit aufgrund sinkender Einnahmen und steigender militärischer Ausgaben rapide wächst.

Trotz offizieller Versprechen des Kremls, die Steuerpolitik bis 2030 nicht zu ändern, deuten aktuelle Entwicklungen auf das Gegenteil hin.

Der Haushaltsentwurf für 2024-2026 befindet sich in der Endphase, wobei zentrale Entscheidungen unter dem Druck stehen, zusätzliche Einnahmequellen zu finden.

Ein diskutierter Schritt ist die Anhebung der Mehrwertsteuer (MwSt) von 20% auf 22%.

Diese Maßnahme könnte die Staatseinnahmen erheblich erhöhen und das bereits steigende Defizit verschärfen, das infolge der fallenden Ölpreise und der steigenden Verteidigungsausgaben entstanden ist.

Wirtschaftsexperten warnen, dass selbst bei geplanten Kürzungen im Verteidigungs- und Sozialhaushalt die Regierung gezwungen sein wird, weitere Ressourcen zu mobilisieren, um den erwarteten Haushaltsdefizit von 1,7% des BIP zu decken – eine Zahl, die voraussichtlich weiter steigen wird.

Zudem bleibt die Inflation mit über 8% hoch, und die Wirtschaft zeigt deutliche Anzeichen einer Verlangsamung, was auch die Beamten beunruhigt.

Die russischen Reserves, etwa 4 Billionen Rubel stark, dienen als wichtiger Puffer, sind jedoch schnell erschöpft.

Experten warnen, dass zusätzliche Steuererhöhungen in den Jahren 2024 und 2025 die Lebensstandards verschlechtern und die wirtschaftliche Stagnation vertiefen könnten, die durch den Krieg und die Sanktionen verschärft wird.

Obwohl offizielle Stellungnahmen versichern, dass die Steuerpolitik bis 2030 unverändert bleibt, könnten die wirtschaftlichen Zwänge die Entscheidungsträger zwingen, diese Strategie zu überdenken und Maßnahmen zu ergreifen, die erhebliche Auswirkungen auf die Bevölkerung haben.

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