Putins Besuch in China: Schlüsseldiplomatie inmitten der Spannungen um den Krieg in der Ukraine

Chas Pravdy - 30 August 2025 10:01

Dieses Wochenende unternimmt der russische Präsident Wladimir Putin eine bedeutende und strategisch wichtige Reise nach China, die vom Kreml als „wirklich einzigartig und beispiellos“ bezeichnet wird.

Dieser Besuch findet zu einem kritischen Zeitpunkt für beide Nationen statt und könnte den Verlauf der Verhandlungen bezüglich Russlands Krieg gegen die Ukraine maßgeblich beeinflussen.

Die fast einwöchige Reise umfasst die Teilnahme am Gipfel der Shanghai-Kooperation, Treffen mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping und eine Militärparade in Peking, bei der Putin als „Ehrengast“ neben Führern Nordkoreas, Irans und Kubas Platz nehmen wird.

Experten vermuten, dass ein zentraler Punkt der Gespräche die Abstimmung ihrer Positionen im Konflikt in der Ukraine sein wird, während die USA und der Westen versuchen, eine Waffenruhe durchzusetzen.

Dieser Besuch bietet Moskau die Gelegenheit, die Bereitschaft Pekings zu langfristiger Unterstützung einzuschätzen und herauszufinden, wie China auf möglichen Druck der USA reagieren wird, um Russland zu beeinflussen.

Besonders im Fokus steht die energetische Zusammenarbeit; der bilaterale Handel zwischen Russland und China stieg im letzten Jahr auf über 240 Milliarden Dollar, was eine Steigerung um fast zwei Drittel gegenüber den Werten vor der groß angelegten Invasion in die Ukraine im Jahr 2022 darstellt.

China ist bereits der wichtigste Abnehmer russischer Öl- und Kohlelieferungen und könnte bald den europäischen Markt als wichtigsten Absatzmarkt für russisches Erdgas ablösen.

Trotz des anhaltenden Konflikts ist die Abhängigkeit Russlands von China nach Ansicht von Experten kaum zu verringern.

Moskau möchte vor allem wissen, wie China langfristig mit Energie unterwegs ist und ob es plant, mehr Öl und Gas zu kaufen.

Ein weiteres Top-Thema sind Pläne zum Ausbau des Gasprojekts „Sibirienkraft“ und der Erweiterung bestehender Pipelines.

Obwohl China offiziell keine direkte militärische Unterstützung leistet, belegen Berichte, dass Peking Ausrüstung und Technologien liefert, die für den Wiederaufbau der russischen Streitkräfte notwendig sind.

Es wird geschätzt, dass China rund 70 % der Maschinen und 90 % der Halbleiter bereitstellt, die für die russische Rüstungsindustrie benötigt werden.

Im Gegenzug sichert Russland den Zugang zu hochentwickelten Militärtechnologien.

Offiziell positioniert sich China als neutraler Vermittler im Konflikt, doch die verborgene Unterstützung ist gut dokumentiert.

Erwartet werden auch symbolische Gesten, darunter die gemeinsame Teilnahme von Putin und Xi am Militärparade am 3.

September in Tiananmen, eine Inszenierung, die den Victory Day in Moskau widerspiegelt und die gemeinsame Geschichte sowie das Streben nach Macht demonstrieren soll.

Die Partnerschaft wird zudem durch diplomatische und militärische Maßnahmen gestärkt, was westliche Regierungen beunruhigt.

Experten erklären jedoch, dass ein Bruch zwischen Moskau und Peking kurzfristig unwahrscheinlich ist, da ihre Interessen eng miteinander verbunden sind.

Beide Führungspersönlichkeiten sind sich sicher, denn China hat kürzlich eine Handelskriegs-Entspannung erreicht, während Russland den Krieg in der Ukraine trotz Sanktionen und Drohungen aus Washington fortsetzt.

Die US-Regierung versucht, die Beziehungen zu spalten, doch die meisten Analysten beurteilen die Russland-China-Partnerschaft als fest verankert und nachhaltig, geprägt von gemeinsamen geopolitischen Visionen.

China bereitet sich auch auf weitere Auseinandersetzungen bei nationalen Veranstaltungen vor, bei denen militärische Demonstrationen die Stärke und Verbundenheit demonstrieren.

Insgesamt verfolgt Peking eine komplexe Rolle als stiller Akteur, Partner, Lieferant, Vermittler und Beobachter.

Ziel ist es, Einfluss zu bewahren, ohne sich direkt in den Konflikt in der Ukraine einzumischen.

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