Ukrainische Schulden für Versorgungsleistungen steigen um fast ein Drittel: Welche Dienstleistungen sind am meisten unbezahlte und was bedeutet das für die Wirtschaft des Landes

Bis zum Ende des zweiten Quartals 2023 ist die Verschuldung ukrainischer Haushalte für Versorgungsleistungen auf Rekordniveau angestiegen, fast um ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr.
Die Gesamtschulden für Wohnen und kommunale Dienstleistungen belaufen sich auf über 106,6 Milliarden Hrywnja, was eine erhebliche Steigerung gegenüber den mehr als 81 Milliarden Hrywnja Ende 2021 darstellt.
Die größten offenen Beträge betreffen die Wärme- und Warmwasserversorgung mit 35,2 Milliarden, Gas mit 32,3 Milliarden, Strom mit 17,1 Milliarden sowie Kaltwasser (10,2 Milliarden), die Verwaltung von Mehrfamilienhäusern (8,8 Milliarden) und die Abfallentsorgung (3,1 Milliarden).
Diese Zahlen spiegeln die wirtschaftlichen Schwierigkeiten vieler ukrainischer Familien wider, die aufgrund anhaltender finanzielle Herausforderungen ihre Zahlungen an Versorgungsunternehmen nicht pünktlich leisten können.
Experten warnen, dass die zunehmende Verschuldung die Stabilität des Wohnungs- und Versorgungssektors sowie die makroökonomische Situation im Land gefährden könnte.
Es ist zudem das erste Mal seit Beginn des groß angelegten Krieges, dass die staatliche Statistikbehörde konkrete Daten über die Schulden der Haushalte bei kommunalen Diensten veröffentlicht hat, was ein klareres Bild vom Ausmaß des Problems ermöglicht.
Die Behörden sowie Energieversorger werden gebeten, ausgewogene Lösungen zu entwickeln, um vor allem die verletzlichsten Bevölkerungsteile zu unterstützen.
Außerdem ist zu beachten, dass die Schulden Ende 2021 noch über 81 Milliarden Hrywnja lagen, wobei die Belastung seitdem deutlich angestiegen ist.
Die Regierung plant, in diesem Jahr erstmals eine umfassende Bevölkerungszählung durchzuführen, die wesentlich für die zukünftige Ausrichtung sozialer und wirtschaftlicher Strategien sein wird, um diese Herausforderungen besser bewältigen zu können.