EU-Kommission erwägt, eingefrorene russische Vermögenswerte für den Wiederaufbau der Ukraine umzuleiten: Details und Aussichten

Chas Pravdy - 29 August 2025 08:32

Die Europäische Kommission arbeitet aktiv an der Entwicklung eines Mechanismus, der es ermöglichen soll, nahezu 200 Milliarden Euro eingefrorene russische Vermögenswerte in einen speziell eingerichteten Fonds umzuleiten, um die Wiedererrichtung der Ukraine nach Kriegsende zu finanzieren.

Diese ambitionierte Initiative löst eine breite Diskussion unter europäischen Politikern und Finanzexperten über die rechtlichen und finanziellen Konsequenzen aus.

Quellen berichten, dass Brüssel die Bereitschaft der Mitgliedsländer prüft, diese Vermögenswerte in risikoreichere Finanzinstrumente zu investieren, die höhere Renditen bringen und den Druck auf Russland erhöhen könnten, das sich weigert, die Feindseligkeiten einzustellen.

Zusätzlich wird erwogen, die Vermögenswerte als Sanktion für die Weigerung Russlands, Nachkriegsreparationszahlungen zu leisten, zu konfiszieren.

Die meisten EU-Länder sind jedoch gegen eine sofortige Beschlagnahme wegen komplexer rechtlicher Verfahren und finanzieller Risiken, zumal ein großer Teil der russischen Vermögenswerte bei Euroclear in Deutschland liegt.

Bei einem informellen Treffen der Außenminister der EU in Kopenhagen in dieser Woche soll vorrangig die Nutzungsmöglichkeiten der Einnahmen aus den eingefrorenen souveränen Vermögen Russlands diskutiert werden.

In den vorbereitenden Dokumenten wird die Idee einer speziellen Fondsgründung ähnlich dem Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) erörtert, mit dem Ziel, in risikoreichere, renditestärkere Instrumente zu investieren, um zusätzliche Mittel für die Ukraine bereitzustellen.

Dieser Fonds könnte auch von G7-Ländern wie Großbritannien und Kanada genutzt werden, die für eine Konfiskation russischer Vermögenswerte eintreten.

Kritiker warnen jedoch vor den Risiken, dass solche riskanten Investitionen zu finanziellen Verlusten führen könnten, welche die Steuerzahler der EU letztlich tragen müssten.

Auch die Position einzelner Staaten, insbesondere Spaniens, Belgiens und anderer, zeigt eine gewisse Offenheit für die Unterstützung dieser Initiative, während Deutschland aufgrund rechtlicher und finanzieller Risiken, vor allem durch die Lagerung eines Großteils der russischen Vermögenswerte bei Euroclear, vorsichtig bleibt.

Eine interessante Idee ist die Errichtung eines gemeinsamen Fonds, der zusätzlich Mittel aus den G7-Volkswirtschaften anziehen könnte, um die Hilfsmaßnahmen und den Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg erheblich zu verstärken.

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