EU prüft Einführung sekundärer Sanktionen gegen Russland zur Verstärkung des wirtschaftlichen Drucks und zur Verhinderung von Umgehungen

Die Europäische Union steht vor bedeutenden Veränderungen in ihrer Sanktionspolitik gegenüber Russland.
Laut der renommierten Agentur Bloomberg erwägt die Europäische Kommission die Einführung sogenannter sekundärer Sanktionen — Maßnahmen, die nicht nur gegen Russland, sondern auch gegen Drittstaaten gerichtet sind, die bei der Umgehung bestehender Beschränkungen helfen.
Das Hauptziel dieser neuen Maßnahmen besteht darin, jegliche Versuche Russlands oder seiner Verbündeten zu unterbinden, Sanktionen via Dritte zu umgehen.
Dies könnte den wirtschaftlichen Druck auf den Kreml erheblich erhöhen.Quellen zufolge erkennen die EU-Vertreter, dass ihre traditionellen Sanktionsmechanismen an ihre Grenzen gestoßen sind.
Daher sucht man nach neuen Instrumenten, um die Verantwortlichkeit zu erhöhen.
Die Außenminister der EU kommen Ende dieser Woche in Kopenhagen zusammen, um verschiedene Szenarien zu erörtern.
Dabei wird auch das im Jahr 2023 verabschiedete, bislang aber nicht angewandte Instrument diskutiert — ein Verbot des Exports, der Lieferung und Übertragung bestimmter Güter an Länder, die bei der Umgehung von Sanktionen helfen.Zusätzlich werden mögliche neue Restriktionen für die russischen Öl-, Gas- und Finanzsektoren geprüft, ebenso wie zusätzliche Maßnahmen zur Verschärfung von Import- und Exportbeschränkungen.
Diese Gespräche werden informell stattfinden und sollen nicht direkt auf die Schaffung eines neuen Sanktionspakets abzielen.
Dies stellt eine bedeutende Weiterentwicklung in der EU-Politik dar, da die Union bisher eher gegen sekundäre Sanktionen war — wegen Befürchtungen einer Konflikteskalation.
Angesichts der Dringlichkeit, den Druck zu verstärken, plant die Europäische Kommission, in den kommenden Wochen ein erweitertes Sanktionspaket gegen Russland und dessen Verbündete vorzulegen.Unterdessen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kürzlich neue Sanktionen gegen Russland eingeführt, darunter die Listung von Putsins Verwandten.
Dies signalisiert eine Verschärfung der ukrainischen Gegenmaßnahmen.
Frühere Berichte der Europäischen Kommission deuteten darauf hin, dass das nächste Sanktionspaket im September verabschiedet werden könnte und zusätzliche Maßnahmen beinhalten würde, wie etwa die schrittweise Beendigung russischer Energiewarenimporte.
Obwohl sich die Lage weiterhin entwickelt, ist es wahrscheinlich, dass der wirtschaftliche Druck auf Russland in den kommenden Monaten wächst, ohne jedoch bedeutende neue Beschränkungen im Energiesektor einzuführen, was die zukünftigen Szenarien offenlässt.