Ukrainische Theater reagieren auf Woody Allens Teilnahme am Moskauer Filmfestival: Absagen und politische Statements
In den letzten Tagen haben ukrainische Theater strikt ihre Ablehnung gegenüber der Teilnahme des bekannten amerikanischen Regisseurs Woody Allen beim Moscow International Film Week zum Ausdruck gebracht.
Aufgrund verschiedener Aktionen und offizieller Erklärungen haben mehrere führende Theater in der Ukraine beschlossen, vorübergehend Vorstellungen, die auf Allen’s Drehbüchern basieren, abzusagen oder zu suspendieren.
Diese Maßnahmen dienen sowohl dem Protest gegen Allens Engagement bei der russischen Veranstaltung als auch der Solidarität mit ukrainischen Schauspielern und Filmemachern, die im Zuge des Krieges Opfer russischer Aggression geworden sind.
Das Nationale Theater nach dem Namen Maria Zankovetska in Lviv kündigte an, die Musical-Show “Bullets Over Broadway” vorerst nicht aufzuführen, eine Produktion, die auf dem gleichnamigen Drehbuch von Allen basiert.
Das Musik- und Drama-Theater Oleg Kobylianska in Chernivtsi hat ebenfalls die Aufführung “Ex-comedy eines Sommerabends oder wie dumm die ganze Menschheit ist” abgesagt.
In Kiew hat das Junge Theater die Aufführung “Riverside Drive” vorübergehend gestoppt, basierend auf einem Stück von Allen.
Das ukrainische Außenministerium verurteilte die Teilnahme Allens an dem Moskauer Event, da Kultur nicht als Deckmantel für Verbrechen dienen darf.
Vertreter erklärten, dass Allens Präsenz auf dem russischen Filmforum eine Herausforderung für die ukrainische Gesellschaft darstelle, insbesondere im Kontext des fortdauernden Krieges und der erheblichen Verluste an ukrainischen Künstlern und Schauspielern, die durch russische Militärverbrechen getötet oder verletzt wurden.
Zudem nahm Allen am 24.
August an einer virtuellen Konferenz der Moskauer Filmwoche teil, bei der er über die Zukunft des Kinos und die Auswirkungen künstlicher Intelligenz sprach.
Er betonte, dass er immer die russische Kinotradition bewundert habe, aber auch sagte, dass Wladimir Putin irrt, und ergänzte, dass der Abbruch kultureller Diskussionen kein Ausweg sei.
Diese Äußerungen lösten in der Ukraine massive Empörung aus, da viele die Haltung Allens als beleidigend und inakzeptabel in Anbetracht der aktuellen Kriegslage und der zahlreichen Opfer unter ukrainischen Schauspielern und Filmemachern empfinden.