Abschluss der ukrainisch-polnischen Exhumationen auf dem alten Friedhof in Lviv: Geborgene Überreste und kommende Untersuchungen

In der Stadt Lviv wurde eine bedeutende Phase gemeinsamer ukrainisch-polnischer Exhumationsarbeiten auf dem Gelände des ehemaligen Friedhofs im Stadtteil Zboiszcza erfolgreich beendet.
Diese Initiative stellt einen wichtigen Schritt in der Aufarbeitung der historischen Wahrheit und im Verhältnis der beiden Nationen dar, die im 20.
Jahrhundert schwere Zeiten durchleben mussten.
Die Ausgrabungen, die mehrere Wochen dauerten und Ende August abgeschlossen wurden, führten zur Bergung menschlicher Überreste aus dem Untersuchungsgebiet.
Laut Andriy Nadzhoss, stellvertretender Minister für Kultur und strategische Kommunikation, wurden etwa 40 bis 50 Leichen geborgen.
Die endgültige Zahl und weitere Details werden durch DNA-Analysen geklärt, die zudem zur Identifizierung der Opfer beitragen und den historischen Zusammenhang verdeutlichen.
Die Gebeine werden anschließend auf dem Militärfriedhof in Mstyska beigesetzt, wo bereits die Gräber polnischer Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg vorhanden sind, die bei der Verteidigung der Stadt im Jahr 1939 gefallen sind.
Unter den Artefakten fanden sich militärische Gegenstände wie Knöpfe, Helme, Waffen und Erkennungsmarken mit den Namen der gefallenen Soldaten, was die kriegerische Vergangenheit dieses Ortes bestätigt.
Nadzhoss betonte, dass diese Untersuchungen die bilaterale Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und Polen stärken und das gemeinsame historische Gedächtnis vertiefen sollen.
Beide Volksgruppen haben im Zeitraum der stalinistischen und nationalsozialistischen Herrschaft ähnliche Tragödien durchlitten, weshalb eine gemeinsame Aufarbeitung unerlässlich ist.
Das städtische Rathaus von Lviv hob hervor, dass diese Art der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit erstmals auf Regierungsebene durchgeführt wurde, was die Bedeutung für die Verbesserung der bilateralen Beziehungen unterstreicht.
Für September sind exhumatorische Arbeiten in Polen geplant, konkret in Yurechkov bei Peremyshl, nachdem die Ukraine die offizielle Genehmigung erhalten hat.
Nach Abschluss der Arbeiten in Zboiszcza wird das Gebiet restauriert und als grüner Erholungsraum gestaltet, um sowohl seinem historischen als auch seinem naturräumlichen Wert gerecht zu werden.
Die Exhumationen in Lviv begannen am 4.
August; bisher wurden Überreste von polnischen Soldaten geborgen, die bei der Verteidigung der Stadt 1939 ums Leben kamen.
Dieser Schritt trägt maßgeblich dazu bei, dieses gemeinsame Kapitel der Geschichte anzuerkennen.