Geheimnisse alter ozeanischer Handelswege: archäologische Funde, die die Geschichte neu schreiben

Chas Pravdy - 24 August 2025 15:27

Vor über 3000 Jahren waren die indigenen Völker Ozeaniens bereits aktiv am Austausch von Waren, Ideen und kulturellen Werten beteiligt, und das durch ein komplexes Netz von Handelsrouten, das sich über weite Gebiete von den Küsten Papua-Neuguineas aus erstreckte.

Eine neue archäologische Untersuchung in der Walufeni-Höhle auf dem Großen Papua-Plateau erweitert unser Verständnis dieser alten Epoche erheblich und zeigt, dass selbst in den Hochgebirgsregionen die Gemeinschaften komplexe wirtschaftliche und kulturelle Verbindungen pflegten.

Zum ersten Mal wurden Beweise für einen intensiven Seeverkehr vor Tausenden von Jahren gefunden, lange vor der europäischer Kolonisation.

Funde wie verarbeitete Meeresmuscheln, die über 200 Kilometer von der Palaus-Bucht und dem Torres-Straße transportiert wurden, belegen ein ausgedehntes System des Langstreckentransports.

Diese Entdeckungen beweisen, dass die oceanesischen Gesellschaften nicht isoliert waren, sondern aktiv zusammenarbeiteten, und verändern unsere bisherigen Annahmen über ihre Geschichte.

Zu den einzigartigen Funden gehören verarbeitete Muscheln von Hundekonch, Kauris und Olivmuscheln, die als Kulturgüter, Amulette oder Schmuck mit ritueller Bedeutung verwendet wurden.

Diese Artefakte haben sich über Jahrtausende kaum verändert und helfen uns, die kulturelle und wirtschaftliche Dynamik der Vergangenheit besser zu verstehen.

Zudem wurden Keramikstücke der Lapita-Kultur gefunden, die auf etwa 2900–2600 Jahre datiert sind und an der Südküste Neuguineas entdeckt wurden.

Die Lapita, die vor etwa 3300 Jahren aus Taiwan und den Philippinen eingewandert sind, brachten die ersten Keramiktechnologien mit, die die lokale Produktion ermöglichten.

Ähnliche Artefakte, die bis zu 2950 Jahre alt sind, wurden auch in Nordaustralien auf Lizard Island sowie auf den Inseln Murray und Pulu im Torres-Straße entdeckt, wobei die Tonerde aus dem Süden Neuguineas stammt.

In mündlichen Überlieferungen, etwa den Legenden des Helden Sido/Sou, die in der Mythologie des Großen Papua-Plateaus sowie in den Erzählungen des südlichen Neuguinea und des Torres-Straßensystems präsent sind, sind langjährige sozio-kulturelle Kontakte über weite Gebiete hinweg dokumentiert.

Diese bahnbrechenden Entdeckungen verändern unser Bild von der Geschichte und Mythologie Ozeaniens grundlegend und zeigen, dass diese Völker bereits vor mehr als drei Jahrtausenden an weltweiten Austauschprozessen beteiligt waren.

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