Analyse der Perspektiven eines Zelensky-Putin-Gesprächs: Kreml schätzt Erwartungen herunter und verfolgt eine Strategie der Unsicherheit

Aussagen hochrangiger russischer Vertreter deuten darauf hin, dass der Kreml derzeit keinen Bedarf für ein Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Zelensky und Wladimir Putin sieht.
Laut CNN ist Putin momentan nicht bereit, persönlich an einem Treffen teilzunehmen, weder jetzt noch in absehbarer Zukunft.
Diese Einschätzung basiert vermutlich auf der Erklärung des Kreml-Beraters Yuri Ushakov, dass Vereinbarungen mit dem US-Präsidenten Donald Trump getroffen wurden, um die Vertreterebene im russisch-ukrainischen Friedensprozess zu erhöhen.
Zugleich betonte Außenminister Sergej Lavrov, dass Russland offen für alle Verhandlungsformate bleibt, jedoch etwaige Gipfeltreffen sorgfältig vorbereitet werden müssen.
Experten sind der Meinung, dass diese Vorgehensweise dazu dient, die hohen Erwartungen der internationalen Gemeinschaft hinsichtlich eines möglichen Treffens der Staatschefs zu dämpfen.
Ein solches Treffen könnte den Moscow die Anerkennung der Legitimität Zelenskys bedeuten – doch die offizielle Propaganda bezeichnet ihn weiterhin als „Marionette des Westens“ und verweigert eine direkte Nennung seines Namens, stattdessen spricht man vom „Kiew-Regime“.
Ehemaliger Berater der ukrainischen Präsidentschaft Orysia Lutsevych merkt an, dass für Putin ein gescheitertes Treffen mit einem Führer, den er als „Scherz eines Landes, das es nicht gibt“, sieht, eine Niederlage wäre.
Dennoch macht Moskau keine expliziten Anstalten, ein solches Treffen anzustreben, und es scheint, dass die Unterstützung Trumps als Mediator von entscheidender Bedeutung ist – seine Unterstützung gilt als entscheidend für den Fortschritt der Verhandlungen.
Politologin Tetyana Stanova hebt hervor, dass Putin ein direkter Kontakt mit Zelensky nicht als notwendig ansieht, da sein Hauptziel die Konfrontation mit dem Westen und die Wahrung seines regionalen Einflusses bleiben.
Mit Garantie, dass Moskaus territoriale Forderungen berücksichtigt werden, könnte er jedoch seine Haltung ändern.
Es wird allgemein angenommen, dass Russland in naher Zukunft hochrangige Amtsträger wie Lavrov und Ushakov nach Istanbul entsenden könnte, um zu verhandeln.
Ohne Erfolgsgarantie ist Moskau jedoch kaum für einen Gipfel interessiert.
Zudem hat Trump, der die Gespräche zunächst angedeutet hatte, am nächsten Tag erklärt, dass die Entscheidungen hauptsächlich von den Führern selbst getroffen werden sollten.
Gegenwärtig gibt es keinen klaren Anreiz für Putin, solch ein Treffen zu organisieren, da er diplomatisch profitiert, wenn er Sanktionen verzögert, ohne Zugeständnisse zu machen.
Die große Frage ist: Wen wird Trump im Falle des Scheiterns der Verhandlungen beschuldigen? Was die möglichen Termine und Orte für ein Zelensky-Putin-Gespräch betrifft, so gibt es bisher keine offiziellen Informationen, aber diplomatische Kreise sprechen von Städten wie Genf, Budapest, Minsk oder Rom, in der Hoffnung, dass die Gespräche zu einem Dreiergipfel mit Trump werden könnten, nachdem die bilateralen Verhandlungen Fortschritte gemacht haben.