Was passiert, wenn Putin und Zelensky keine Einigung erzielen? Experten diskutieren mögliche Szenarien

Die Frage, ob der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der russische Präsident Wladimir Putin eine gemeinsame Basis finden oder nicht, ist eines der zentralen Themen in den aktuellen Diskussionen über die zukünftigen Verhandlungen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt.
Der deutsche Politikwissenschaftler und habilitierte Historiker Andreas Umland, der als Analyst am Stockholm Center for Eastern European Studies tätig ist, äußerte erhebliche Zweifel, dass ein Gipfel zwischen den beiden Führern automatisch zu positiven Veränderungen im Kontext des Krieges führen würde.
Er betonte, dass selbst bei einer solchen Begegnung keine Garantie für einen Durchbruch besteht oder für ein Ende der kriegerischen Auseinandersetzungen.
Zudem wies er darauf hin, dass es keine weiteren Sanktionen gibt und die ukrainischen Streitkräfte auf dem Front keine bedeutenden militärischen Erfolge vorweisen können, was die Bereitschaft Putins, große Zugeständnisse zu machen, erheblich einschränkt.
Umland sieht eher ein Szenario vor, bei dem ein Waffenstillstand verkündet wird, ohne dass die Ukraine wesentliche Zugeständnisse macht, was Russland ermöglicht, eine weitere Eskalation zu vermeiden.
Der Experte erläuterte, dass der Westen derzeit nach Wegen sucht, koordinierte Maßnahmen zu ergreifen, falls die Verhandlungen scheitern.
Er ist jedoch skeptisch hinsichtlich der Wirksamkeit bilateraler Gespräche ohne ausreichende innere Unterstützung und zusätzliche Sanktionen.
Im Falle eines gescheiterten Gesprächs könnten die Ukraine noch mehr militärische und finanzielle Hilfe erhalten, während die Sanktionen gegen Russland aufrechterhalten werden.
Außerdem vermutet der Experte, dass Putin, obwohl er den Krieg nicht beenden möchte, eine temporäre Waffenruhe oder beschränkte Maßnahmen eingehen könnte, vor allem angesichts der ukrainischen Drohnen, die die russische Logistik stark stören.
Gegenwärtig liegen keine konkreten Informationen über den Ort oder den Zeitpunkt des nächsten Treffens zwischen Zelensky und Putin vor.
Möglich sind bisher Gedenkstätten wie Genf, Budapest, Minsk oder Rom.
Die Suche nach einem geeigneten Verhandlungsformat läuft weiter, und es ist nicht ausgeschlossen, dass im Anschluss ein „Dreier-Gipfel“ mit US-Präsident Donald Trump stattfinden könnte, der den weiteren Verlauf der Ereignisse maßgeblich beeinflussen würde.