Europäische Partner fordern Neustart ukrainischer Behörden für Rechtstaatlichkeit und EU-Normen

Nach eingehender Analyse der Arbeit ukrainischer Anti-Korruptions- und Sicherheitsbehörden, insbesondere NABU und SAP, haben europäische Länder und Institutionen beschlossen, eine erneute Implementierung der Aktivitäten kritischer Strukturen wie des Wirtschaftssicherheitsbüros (BEB) und der Staatsanwaltschaft (DBR) zu empfehlen.
Die Erkenntnisse zeigen, dass die Autonomie und Unabhängigkeit von NABU und SAP diesen Organisationen ermöglicht haben, bedeutende Fortschritte im Kampf gegen Korruption und Kriminalität zu erzielen.
Andere Organisationen, darunter die nationale Polizei, der Sicherheitsdienst und das Büro des Generalstaatsanwalts, hinken bei Reformen und Modernisierung hinterher.
Die EU betont, dass vor allem die Fähigkeit, mit europäischen Instrumenten zur Kriminalitätsanalyse, -prävention und -planung umzugehen, entscheidend für den Fortschritt ist.
„Die wichtigsten Kriterien für den zukünftigen EU-Beitritt der Ukraine im Bereich Rechtsstaatlichkeit befinden sich in den Kapiteln 23 („Rechtsstaatlichkeit“) und 24 („Justiz, Freiheit und Sicherheit“).
Diese Normen sind weit gefasst und lassen eine konkrete Erfolgsmessung vermissen“, erklärt Experte Yevhen Krapivin.
Es ist schwierig, objektiv den Stand des Rechtsstaates, die Korruptionsbekämpfung und die Sicherheitslage zu messen.
Daher müssen Regierungen Reformversprechen abgeben und manchmal gegensätzliche Schritte unternehmen.
Die EU legt außerdem Wert darauf, dass die Behörden nicht nur formal existieren, sondern tatsächlich effektiv gegen schwere Verbrechen vorgehen, in europäische analytische und strategische Werkzeuge eingebunden sind und unabhängig von politischen Einflüssen arbeiten.
Regelmäßige Audits und externe Kontrollen werden ebenfalls als notwendig erachtet, um Transparenz zu gewährleisten und die Verantwortlichen bei Versagen zur Rechenschaft zu ziehen.
Ukraine strebt an, sich zunehmend auf eigene Kräfte zu verlassen und internationale Experten in der Personalrekrutierung und Steuerung weniger einzusetzen, was jedoch die Zweifel an der tatsächlichen Unabhängigkeit und Effizienz der Institutionen verstärkt.
Das Beispiel der umstrittenen Ernennung des BEB-Direktors, bei dem internationale Experten Transparenz gewährleisteten, der Staat aber anschließend den Kandidaten Oleksandr Tsvynskyi nicht ernannte, illustriert die Herausforderungen bei Reformen und der tatsächlichen Unabhängigkeit der ukrainischen Justiz und Sicherheitsorgane.