Russische Rekrutierung erreicht zweijährigen Tiefstand: Ursachenanalyse und Folgen

Chas Pravdy - 18 August 2025 17:08

Das Tempo der Neueinstellungen von VertragsSoldaten in den russischen Streitkräften hat sich deutlich verlangsamt.

Laut offiziellen Angaben wurden im zweiten Quartal 2025 nur 37.900 Personen durch das Verteidigungsministerium Russlands vertraglich an die Armee gebunden.

Dieser Wert ist mehr als doppelt so niedrig wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres, in dem 84.300 Neuverträge registriert wurden.

Dieser rapiden Rückgang hat selbst bei Verteidigungsexperten und Analysten für Verwunderung gesorgt.Insgesamt haben im ersten Halbjahr 2025 etwa 127.500 Staatsbürger einen Vertrag für den Militärdienst abgeschlossen, im Vergleich zu über 166.000 im entsprechenden Zeitraum 2024.

Darüber hinaus deuten die Haushaltsdaten auf Veränderungen hin: Die Zahl der tatsächlichen Zahlungen für Verträge ist geringer als erwartet, was Fragen bezüglich der tatsächlichen Tiefe und Reichweite der Rekrutierungskampagne aufwirft.Der Vizepräsident des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, erklärte kürzlich, dass in der ersten Hälfte des Jahres 2025 mehr als 210.000 VertragsSoldats in die russische Armee eingetreten seien.

Allerdings ist diese Zahl umstritten, und unabhängige Experten schätzen, dass die tatsächliche Zahl bei rund 191.000 liegen könnte, basierend auf regionalen Haushaltsdaten.

Die Diskrepanz führt zu einem verzerrten Bild von Stabilität und Wachstum in den Mobilisierungszahlen.Die wahrscheinlichste Ursache für den Rückgang liegt in wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen, besonders in finanzschwachen Regionen Russlands.

Zum Beispiel berichten Regionen wie Irkutsk von Schwierigkeiten, genügend Rekruten zu gewinnen, was auf finanzielle Engpässe zurückzuführen ist.

Ebenso hat die Verwaltung in Wladimir die Berichterstattung über die Anzahl der an die Front entsandten Rekruten eingestellt.Experten weisen darauf hin, dass die Reduzierung der VertragsSoldaten indirekte Auswirkungen auf den Kriegsverlauf und die militärische Leistungsfähigkeit Russlands haben könnte.

Im internationalen Umfeld werden zudem Diskussionen über mögliche zukünftige Schritte Moskaus im Ukraine-Krieg geführt, ebenso wie Bemühungen, den diplomatischen Dialog mit dem Westen wieder aufzunehmen.

Heute in Washington findet ein Treffen hochrangiger US-Vertreter, europäischer Führer und des ukrainischen Präsidenten Zelensky statt.

Es gibt auch Gerüchte über ein trilaterales Gipfeltreffen mit Putin am 22.

August.

Russland fordert unterdessen den Abzug ukrainischer Truppen aus dem Donbass, den Schutz der russisch-orthodoxen Kirche und Sprache in der Ukraine sowie eine teilweise Aufhebung der Sanktionen.Insgesamt machen diese Entwicklungen deutlich, dass die Mobilisierungsprozesse in Russland komplex und schwer vorhersehbar sind und erhebliche Auswirkungen auf die innere Stabilität und das internationale Ansehen des Landes haben.

Informationsquelle

#Politik