Warum der Status «Gesucht» nach Bezahlung der Strafe während der Mobilisierung bestehen bleibt und wie Missverständnisse vermieden werden können

Im Rahmen der groß angelegten Mobilisierung in der Ukraine und der zunehmenden Nutzung digitaler Dienste für Reservisten und Wehrpflichtige treten immer wieder Fragen bezüglich ihres Status und ihrer Registrierung auf.
Besonders häufig kommt es vor, dass nach der Zahlung einer Strafe mittels der App «Reserve+» der Status «Gesucht» weiterhin aktiv bleibt oder kurz nach der erfolgreichen Bezahlung wieder erscheint.
Dies führt zu Verwirrung und Unsicherheit, da viele davon ausgehen, dass die Bezahlung der Strafe alle administrativen Verpflichtungen automatisch beendet und den Status aktualisiert.Das ukrainische Verteidigungsministerium hat in die App «Reserve+» neue Funktionen integriert, die es Reservisten ermöglichen, Strafen aus der Ferne zu zahlen, mit der Option, die Summe um bis zu 50 % zu reduzieren.
Allerdings treten technische Fehler und Verzögerungen bei der System-Synchronisation häufig auf und erschweren den Ablauf.
Wenn ein Nutzer eine Benachrichtigung über eine Strafe erhält und diese bezahlt, sollte sich der Status innerhalb weniger Tage aktualisieren.
Doch durch Systemverzögerungen oder Fehler kann der Status «Gesucht» wieder erscheinen, was zusätzliche Maßnahmen erforderlich macht.Laut Experten der Kanzlei «INSEININ» gibt es mehrere Gründe dafür.
Zum einen sind Fehler und Verzögerungen im «Oberig»-System, das für die Synchronisation mit der Datenbank des Ministeriums zuständig ist, häufig Ursache für fehlerhafte Statusanzeigen.
Diese Verzögerungen können von mehreren Stunden bis zu mehreren Tagen dauern, sodass der Status auch nach der Bezahlung wieder schwankt.
Ein weiterer Faktor ist, dass die Bezahlung der Strafe andere Verpflichtungen nicht aufhebt, zum Beispiel die medizinische Untersuchung oder die Meldung beim TCC (Zentralstelle für Einberufung und soziale Unterstützung).
Das Ignorieren dieser Verpflichtungen kann die Suche wieder aktivieren.Ein weiteres Problem sind gefälschte oder falsch bewertete Bußgelder ohne offizielle Entscheidung oder entsprechende Dokumentation.
Viele Nutzer berichten, sie hätten Mitteilungen mit hohen Strafen oder Forderungen ohne rechtliche Grundlage erhalten.
Das erfordert rechtliche Einsprüche.Was tun, wenn der Status «Gesucht» nach der Bezahlung wieder erscheint? Zuerst sollte man die Daten in «Reserve+» aktualisieren, indem man auf «Daten aktualisieren» klickt und 24 Stunden wartet.
Es ist auch wichtig zu prüfen, ob eine offizielle Entscheidung des TCC vorliegt – die Bezahlung alleine beendet den Status nicht, wenn andere Verpflichtungen bestehen.
Bei einer gültigen Entscheidung sollte beim TCC eine Löschung des Status beantragt werden, inklusive Nachweisen der Bezahlung.Wenn das Problem weiter besteht, empfiehlt es sich, Klage beim Verwaltungsgericht einzureichen, um die unrechtmäßige Erfassung als Gesuchter aufzuheben.
Dabei sollten alle Beweismittel gesammelt werden: Screenshots, Zahlungsbelege und medizinische Nachweise.
Ein auf Militärrecht spezialisierter Anwalt kann beim Verfassen einer entsprechenden Klage helfen.Zur Vermeidung von Missverständnissen und rechtlichen Problemen ist es entscheidend, den Status regelmäßig zu überwachen, alle Verpflichtungen rechtzeitig zu erfüllen und Benachrichtigungen ernst zu nehmen.
Auch wenn der Systemstatus nicht immer die tatsächliche rechtliche Situation widerspiegelt, können technische Fehler oder unerfüllte Nebenpflichten zu einem falschen Status führen.Proaktive Maßnahmen, dokumentierte Nachweise und rechtliche Beratung sind die wichtigsten Strategien, um Ihre Rechte während der Mobilisierung in der Ukraine zu schützen und unnötige Komplikationen zu vermeiden.