Leiter des Kyiv-Stadtverwaltung unter nächtlichem Hausarrest: Staatsanwaltschaft plant Berufung

Chas Pravdy - 16 August 2025 17:31

In Kyiv entwickelt sich eine neue Phase der Korruptions- und Geldermissbrauchs-Ermittlungen, bei der hochrangige städtische Beamte im Mittelpunkt stehen.

Das Bezirksgericht Pechersk in Kyiv hat beschlossen, Dmytro Zahumenyi, den Leiter der Verwaltung der Kyiv-Stadtregierung (KCSA), unter nächtlichen Hausarrest zu stellen, da er im Verdacht steht, erhebliche Mittel aus dem Stadtbudget auf illegale Weise für Renovierungsarbeiten veruntreut zu haben.

Dieser Schritt erfolgt nach einer vorherigen Ablehnung, ihn seines Amtes zu entheben, wobei die Staatsanwaltschaft nun beabsichtigt, das Urteil anzufechten.

Nach Angaben der Ermittler soll der Verdächtige zusammen mit einem ehemaligen Geschäftsführer eines kommunalen Unternehmens — ATP Kyiv City — rund 1,3 Millionen Hrywnja an öffentlichen Geldern für eine Renovierung in der Innenstadt verwendet haben, die jedoch rechtlich privat in Eigentum ist und nicht mit Steuergeldern renoviert werden darf.

Zahumenyi bezeichnete die gegen ihn erhobene Anklage als „absurd, unbegründet und nicht bewiesen“, und betonte, es gebe keine ausreichenden Beweise.

Das Gericht hat ihm Auflagen erteilt: Er darf Kyiv und die Region ohne Genehmigung der Ermittler und Staatsanwaltschaft nicht verlassen, muss etwaige Wohnadreschangerungen melden, zu anhörungen erscheinen und darf nicht mit anderen Verdächtigen oder Zeugen kommunizieren.

Die Maßnahme gilt bis zum 13.

Oktober 2025.

Die Staatsanwaltschaft hat einen Antrag auf Untersuchungshaft gestellt und bereitet eine Berufung gegen die derzeitige Maßnahme vor, um ihn von seiner Position zu entfernen.

Bei der Anhörung wurde auch betont, dass dieser Fall nur einer von vielen ist: Generalstaatsanwalt Ruslan Kravchenko berichtete von 22 Verdächtigungen gegen städtische Beamte in Kyiv, die einen Schaden von über 230 Millionen Hrywnja verursacht haben sollen.

Der Bürgermeister von Kyiv, Vitali Klytschko, äußerte, dass die Stadt trotz dieser Vorfälle weiterhin auf Hindernisse stößt, die die Umsetzung wichtiger Projekte und die allgemeine Entwicklung der Hauptstadt erschweren.

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