Türkische Behörden verschärfen Repression gegen Opposition: Massenhafte Verhaftungen in Istanbul und politische Kampagne

Chas Pravdy - 15 August 2025 23:53

In der Türkei nehmen politische Repressionen weiterhin zu, während die Regierung ihre Maßnahmen gegen Oppositionsführer und Aktivisten verstärkt.

Am Freitag kam es zu einer Reihe von Festnahmen, bei denen der Bürgermeister eines Stadtteils in Istanbul sowie etwa vierzig weitere Beamte verschiedener Ebenen festgenommen wurden.

Dieser Schritt markiert eine neue und gezieltere Phase im Kampf der Regierung gegen politische Gegner.

Laut Angaben der Anadolu-Agentur und lokaler Medien wurde İnan Güneş, der Bürgermeister des Bezirks Beyoğlu in Istanbul, im Rahmen einer Ermittlungsuntersuchung wegen des Verdachts auf Korruption festgenommen.

Auch mehrere enge Vertraute Güneş’ wurden inhaftiert, darunter Sicherheitskräfte und Berater.

Güneş ist Mitglied der wichtigsten Oppositionspartei des Landes, der kemalistisch-säkularen Republikanischen Volkspartei (CHP).

Seine Verhaftung erfolgte fünf Monate nach der Verhaftung von Ekrem İmamoğlu, dem beliebten Bürgermeister von Istanbul und führenden Oppositionspolitiker, ebenfalls an die CHP gebunden, wegen ähnlicher Korruptionsvorwürfe.

Diese Festnahmen lösten landesweite Proteste aus, die von der türkischen Regierung gewaltsam niedergeschlagen wurden, wobei Tausende von Demonstranten festgenommen wurden.

İmamoğlu gilt als einer der wichtigsten politischen Gegenspieler von Präsident Recep Tayyip Erdoğan und hat bereits seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2028 angekündigt.

Er betont, dass alle Anschuldigungen politisch motiviert seien und bestreitet jegliches Fehlverhalten.

Die Opposition gewinnt langsam an Unterstützung, insbesondere in den jüngsten Regionalwahlen, bei denen sie in wichtigen Städten wie Istanbul, Ankara, İzmir, Bursa und Adana Mehrheiten erzielte und ihre landesweite Unterstützung auf fast 38 % steigerte, mit bedeutender Präsenz in 35 Provinzen.

Die türkische Regierung behauptet, die Festnahmen seien keine politischen Maßnahmen, sondern notwendig, um die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten.

Menschenrechtsorganisationen kritisieren jedoch, dass diese Maßnahmen darauf abzielen, den zunehmenden Einfluss der Opposition zu unterdrücken.

Die Verhaftung von İmamoğlu im März löste landesweit massive Proteste aus, die von den Behörden heftig unterdrückt wurden, wobei Tausende inhaftiert wurden.

Seitdem setzt die Regierung ihre Repressionskampagne fort, führt weitere Verhaftungen oppositioneller Führungsfiguren und Aktivisten durch und verschärft die politische Instabilität im Land.

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