Kampf um das Recht auf sichere und vertrauliche Kommunikation: WhatsApps Reaktion auf Verbote in Russland

Chas Pravdy - 14 August 2025 15:30

Im Zuge anhaltender politischer und rechtlicher Konflikte stehen die weltweit bekannten Messenger-Dienste WhatsApp und Telegram im Fokus russischer Behörden.

Roskomnadzor kündigte offiziell den Beginn umfangreicher Maßnahmen an, um Audio- und Videoanrufe auf diesen Plattformen zu blockieren, wobei die Regierung angab, dies im Kampf gegen Betrug und Terrorismus zu tun.

Im Gegenzug betonte WhatsApp seine klare Haltung im Schutz der Privatsphäre und der Verschlüsselung der Nutzerdaten.

Das Unternehmen unterstrich, dass sein Dienst den höchsten Sicherheitsstandards entspricht und über 100 Millionen russische Nutzer eine sichere und private Kommunikation ermöglicht, trotz der Versuche der russischen Regierung, digitale Freiheiten einzuschränken.

Offizielle Statistiken der russischen Zentralbank für 2024 zeigen, dass herkömmliche Telefongespräche weiterhin die Hauptquelle für betrügerische Aktivitäten sind, mit 45,6 %, während Messenger-Dienste den zweiten Platz mit 15 % einnehmen.

Dies wirft Zweifel an der offiziellen Begründung auf, die behauptet, diese Plattformen seien die wichtigsten Werkzeuge für kriminelle Aktivitäten.

Berichte über erste Testläufe von Einschränkungen, darunter die teilweise Sperrung von Messenger-Funktionen seit Anfang August unter dem Vorwand, den Terrorismus zu bekämpfen, wecken weitere Bedenken hinsichtlich einer zunehmenden staatlichen Kontrolle im digitalen Raum.

Außerdem plant die russische Regierung angeblich die Einführung eines nationalen Messengers namens MAX, der vollständig durch staatliche Stellen kontrolliert werden soll.

Gleichzeitig haben US-amerikanische Cybersicherheitsbehörden den Einsatz von WhatsApp für Abgeordnete und Mitarbeiter des US-Kongresses auf Dienstgeräten verboten, um Datensicherheit zu gewährleisten.

Dieses Verbot unterstreicht die weltweiten Spannungen zwischen Datenschutz und staatlichem Kontrollinteresse.

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