Globaler Ölmarkt: Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage droht Preisstabilität durch rasantes Produktionswachstum

Chas Pravdy - 13 August 2025 13:49

Der weltweite Ölmarkt zeigt erneut Anzeichen eines Ungleichgewichts zwischen Nachfrage und Angebot, was zu erheblichen Preisrückgängen für das schwarze Gold führen könnte.

Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) werden sich die weltweiten Ölreserven bis 2026 um etwa 3 Millionen Barrel pro Tag erhöhen, ein Tempo, das die durchschnittliche Rate zu Beginn der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 übertrifft, als die Energiemärkte unter enormem Druck standen.

Experten führen diese Entwicklung auf eine schwächere Nachfrage zurück, die durch wirtschaftliche Schwierigkeiten in Schlüsselregionen wie China, Indien und Brasilien verursacht wird, sowie auf eine rasche Steigerung der Fördermengen.

Prognosen zufolge wird die Nachfrage im Jahr 2023 nur um 680.000 Barrel pro Tag steigen — der geringste Zuwachs seit 2019, bedingt durch eine schwächelnde Weltwirtschaft.

In den Folgejahren wird mit einer ähnlichen Nachfrageerhöhung von etwa 700.000 Barrel pro Tag gerechnet, während das Angebot durch Aktivitäten der OPEC+ und unabhängiger Produzenten weiter angestiegen ist.

Saudi-Arabien hat bereits begonnen, Beschränkungen aufzuheben und plant, die Quoten bis September um 2,2 Millionen Barrel pro Tag zu erhöhen, was das weltweite Angebot zusätzlich ansteigen lässt.

Zudem haben Nicht-OPEC-Länder ihre Fördermengen erhöht und liefern täglich rund 1 Million Barrel zusätzlicher Öl.

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben ihre Produktion auf 3,5 Millionen Barrel pro Tag gesteigert, was die offiziellen Quoten deutlich übertrifft.

Gleichzeitig profitieren saisonale Faktoren von einer hohen Kraftstoffnachfrage, insbesondere während der Reisezeiten.

Im August liegt der Brent-Preis stabil bei etwa 66 US-Dollar pro Barrel, was einem Rückgang von circa 12 % seit Jahresbeginn entspricht, verursacht durch Befürchtungen über die Auswirkungen der Handelskonflikte der USA auf die Weltwirtschaft.

Die IEA-Analysten weisen darauf hin, dass Marktanpassungen notwendig sind — andernfalls könnte das bestehende Ungleichgewicht die Preise noch weiter sinken lassen, was die Stabilität der Energiewirtschaft gefährdet.

Informationsquelle