Alte afrikanische Tradition der Mensch-Bird-Kooperation bei Honigjagd und ihre moderne Wiederbelebung

In Afrika hat sich eine einzigartige und alte Methode der Honigjagd mit Hilfe von Vogelpartnern erhalten, die ein faszinierendes Beispiel für Mutualismus darstellt — eine ökologische Beziehung, in der beide Spezies Vorteile ziehen.
Besonders ausgeprägt ist diese Praxis im heutigen Eswatini (ehemals Swasiland), wo Jäger gemeinsam mit dem Großwürger (Indicator indicator) Nester wilder Bienen angreifen.
Die Vögel helfen, indem sie die Waben aufbrechen, was den Menschen den Zugang zu Honig und Bachsäure erleichtert, ohne den natürlichen Gleichgewicht zu stören.
Diese Interaktion ist ein klares Beispiel für echten Mutualismus: beide Arten bleiben unabhängig und können eigenständig überleben, im Gegensatz zur Domestikation, bei der Tiere meist abhängiger werden.
Historisch betrachtet gab es auch Kooperationsbeispiele mit Meeressäugern wie Orcas oder Delfinen, die mit Fischern zusammenarbeiteten, aber solche Verbindungen sind selten und nicht systematisch.
Die Beziehung zu den Großwürgern scheint jedoch uralt, möglicherweise mehrere tausend oder sogar Millionen Jahre zurückreichend, gestützt durch die einzigartigen optischen Eigenschaften ihrer Federn, die früher präzise Zielarbeit ermöglichten.
Leider hat diese Tradition in vielen afrikanischen Regionen abgenommen, weil das Wissen mit der Zeit verlorenging, wenn es sich als unwirtschaftlich erwies.
In Eswatini jedoch besteht die Praxis weiterhin, vor allem bei jungen Männern, die beim Hüten der Rinder nebenbei Bienen nisten suchen und die Vögel für den Honigfang nutzen.
Die Weitergabe des Wissens erfolgt sowohl vertikal — von Generation zu Generation — als auch horizontal, zwischen Gleichgestellten.
Wissenschaftler warnen, dass etwa 500 Vogelarten innerhalb des nächsten Jahrhunderts vom Aussterben bedroht sind, was die Bedeutung der Erhaltung solcher kultureller Praktiken noch unterstreicht.
Heute wurde die Technik modernisiert: Anstelle getrockneter Früchte, mit denen früher Pfeifen hergestellt wurden, benutzen Jugendliche heute Döschen und andere moderne Gegenstände wie Deodorantkugeln.
Trotz dieser Anpassungen bleibt das Grundprinzip bestehen.
Dieser Befund zeigt, dass kulturelle und ökologische Interaktionen sich an eine Welt im raschen Wandel anpassen und auch in der digitalen Ära fortbestehen können — vorausgesetzt, sie werden geschätzt und aktiv unterstützt.
Diese Beispiele verdeutlichen, wie wertvoll es ist, Traditionen zu bewahren, um Biodiversität zu sichern und nachhaltige Beziehungen zwischen Mensch und Natur zu fördern.