Allgemeine Mobilmachung in der Ukraine: Was bedeutet der Status «Verfolgung» und wie kann man ihn rechtlich aufheben

Chas Pravdy - 13 August 2025 04:41

Angesichts anhaltender militärischer Aggression und des ausgerufenen Kriegszustands in der Ukraine gewinnt die Thematik der Mobilisierung und der militärischen Registrierung zunehmend an Bedeutung.

Ein Werkzeug, das zur Nachverfolgung von Soldaten verwendet wird, ist die mobile Anwendung «Reserve+», die für schnelle Aktualisierung der militärischen Daten entwickelt wurde.

Dennoch stoßen Nutzer manchmal auf den Status «Verfolgung», der in roter Markierung erscheint und viele Fragen zu seiner Bedeutung sowie zu den Möglichkeiten, sich davon zu befreien, aufwirft.Rechtsanwälte und Militärjuristen erklären, dass der Status «Verfolgung» in roter Kennzeichnung in der Regel auf Verstöße gegen die militärische Registrierung hinweist.

Dies kann beispielsweise durch Nichterscheinen bei einer Ladung oder verzögertes Aktualisieren der Daten im «Oberg»-Register erfolgen.

Mikhail Lobunko, Militärrechtsexperte bei «Prikhodko & Partner», sagt, dass die Entfernung dieses Status bestimmte Maßnahmen erfordert.

Es ist jedoch sehr schwierig, einer Mobilisierung ohne legale Gründe auszuweichen, etwa durch gültige Genehmigungen oder Fristverlängerungen.Der Prozess der Entfernung aus der Verfolgungsliste lässt sich auf zwei Wegen realisieren.

Der erste besteht darin, die Rechtmäßigkeit der Eintragung zu überprüfen.

Der Wehrpflichtige oder sein Anwalt können sich an das territoriale Zentrum für Rekrutierung und soziale Unterstützung (TRSS) wenden, um die Gründe für die Eintragung zu klären.

Falls sich herausstellt, dass die Eintragung fehlerhaft ist, beispielsweise durch falsche Adressdaten, kann das TRSS das Verfahren einstellen und die notwendigen Änderungen im «Oberg»-Register vornehmen, woraufhin der Status «Verfolgung» automatisch verschwindet.Der zweite Weg ist die Bezahlung eines Verwaltungsstrafes wegen Verstoßes gegen die militärische Registrierungspflicht, gemäß den Artikeln 210 und 210-1 des ukrainischen Verwaltungsstrafgesetzbuchs (UCA).

Seit Anfang 2024 bietet die App «Reserve+» die Möglichkeit, Bußgelder online zu zahlen, was den Prozess erheblich vereinfacht.

Nach erfolgter Zahlung veranlassen das TRSS und die nationale Polizei die Entfernung der Person von der Verfolgungsliste, worüber die Nutzer in der App benachrichtigt werden.Wenn ein Wehrpflichtiger der Ansicht ist, dass der Strafbescheid unrechtmäßig ausgestellt wurde, kann er dagegen gerichtlich vorgehen.

Ein Gerichtsurteil zu seinen Gunsten hebt automatisch den Status «Verfolgung» auf.Im Juni 2024 startete das ukrainische Verteidigungsministerium einen Betatest einer neuen Funktion in «Reserve+», die es Wehrpflichtigen ermöglicht, Strafen für Verstöße gegen die militärische Registrierung aus der Ferne zu bezahlen und die Strafe bis zu 50 % zu verringern.

Ziel ist es, den rechtmäßigen Prozess der Entfernung des Status «Verfolgung» zu vereinfachen und die Transparenz sowie Effizienz der militärischen Registrierung zu verbessern.

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