Ukrainische Filmemacherin und Veteranin Alice Kovalenko gewinnt Hauptpreis beim Kosovo-Festival mit Dokumentarfilm über den Krieg

Chas Pravdy - 11 August 2025 14:48

Die ukrainische Veteranin und Regisseurin Alice Kovalenko hat mit ihrem filmischen Werk einen bedeutenden Meilenstein erreicht.

Ihr Dokumentarfilm mit dem Titel “My Dear Theo” (“Mein lieber Theo”) gewann den Hauptpreis beim renommierten internationalen filmfestival DokuFest in Prizren, Kosovo.

Das Werk wurde in der Kategorie Human Rights Dox ausgezeichnet und stellt eine kraftvolle Hommage an die persönlichen Erfahrungen der Protagonistin sowie die ukrainische Kriegsgeschichte dar.

Kovalenko teilte ihre Freude über den Erfolg auf ihrer Facebook-Seite und dankte dem Festivaljury sowie den Organisatoren für die Anerkennung.

Die Stadt Prizren, bekannt für ihre lebendige Kulturszene und die Erinnerung an den Konflikt, der vor 25 Jahren ausbrach, bot die ideale Kulisse für die Veröffentlichung ihres Films.

Während ihres Aufenthalts in Kosovo führte die Regisseurin Gespräche mit Einheimischen und hörte ihre Geschichten über die Kriegszeit, die sie mit den aktuellen Konflikten in der Ukraine in Verbindung brachte.

Besonders berührten sie die Worte junger Menschen, die die Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern über vergangene Kriege bewahren.

Das neue Filmprojekt soll laut Kovalenko eine Art „Brücke der Erinnerung“ zwischen den Generationen schaffen: den Kämpfenden an der Front und ihren Familien, die sich Sorgen machen.

Der Film wurde während Kovalenkos Einsatz in den Sturmtruppen der Ukrainischen Freiwilligenarmee gedreht, während sie vier Monate an den Frontlinien in Kiew und Charkiv verbrachte.

Während dieser Zeit dokumentierte sie das Leben der Soldaten und schrieb Briefe an ihren Sohn Theo, für den Fall, dass ihr Leben enden sollte.

Diese Briefe bilden den Kern des Films und spiegeln die persönliche Opferbereitschaft wider.

Kovalenko ist bekannt für ihre vorherigen Werke – “Alice im Kriegland” (2015) und “Heimspiele” (2018) – die auf mehr als 100 Festivals weltweit gezeigt wurden und zahlreiche Auszeichnungen erhielten.

Ihr aktueller Dokumentarfilm “We Will Not Fade Away” (2023) wurde von der ukrainischen Filmakademie als bester ukrainischer Dokumentarfilm des Jahres gekürt und mit über 20 internationalen Preisen ausgezeichnet.

Im Jahr 2024 wurde Kovalenko mit dem renommierten Chicken & Egg Award ausgezeichnet.

Der DokuFest in Prizren, das größte Festival im Kosovo, gegründet im Jahr 2002, gilt als bedeutende Plattform für Dokumentar- und Kurzfilme und ist seit 2019 ein BAFTA-qualifizierender Festival sowie seit 2022 ein Preisträger der European Film Academy.

Dieses Jahr präsentierte das Festival neben Kovalenkos Werk auch zwei weitere ukrainische Filme: “Spezialeinsatz” von Oleksij Radynsky, der Aufnahmen aus Überwachungskameras während der Besetzung des Tschernobyl-Gebiets im Februar 2022 nutzt, sowie “In Retrospect” von Mila Zhluktenko und Daniel Asadi Faizi, der die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart anhand von Geschichten von Migranten und den tragischen Ereignissen in München 2016 erforscht.

Zudem verlieh das Festival dem beliebten ukrainischen Blogger und Reisenden Anton Ptushkin einen Einblick in seine neue Dokumentation “Antarctica”, gefilmt auf der ukrainischen Station “Verknadsky”, die einzigartige Einblicke in die Herausforderungen und Wunder der ukrainischen Antarktik-Expedition bietet.

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