Estland plant eine großzügige Verteidigungskreditaufnahme: Bis zu 3,6 Milliarden Euro zur Stärkung der nationalen Sicherheit

Estland bereitet sich auf bedeutende Investitionen in die Verteidigung vor und plant, einen Kredit in Höhe von bis zu 3,6 Milliarden Euro aufzunehmen, der von der Europäischen Kommission genehmigt wurde.
Die Mittel sollen vor allem für den Kauf moderner Verteidigungssysteme verwendet werden, darunter Kurz- und Mittelstrecken-Flugabwehrraketen, fortschrittliche Artillerie, Infanterie-Kampffahrzeuge und andere wichtige Waffensysteme, die für die Sicherheit des Landes notwendig sind.
Ein bedeutender Aspekt ist, dass ein Teil der Einkäufe in Zusammenarbeit mit anderen EU-Mitgliedsstaaten erfolgen soll, um Kosten zu sparen und die Effizienz zu steigern.
Laut Angaben des Finanzministeriums wird die genehmigte Kredithöhe zwischen 2 und 3,6 Milliarden Euro variieren.
Die endgültigen Konditionen, inklusive der Laufzeit, sind noch in Ausarbeitung.
Es wird erwartet, dass das Darlehen auf bis zu 45 Jahre ausgelegt werden kann, was Estland hilft, die jährlichen Zinskosten zu senken.
Experten betonen, dass das Land auch bereit ist, NATO-Jagdflugzeuge mit Nuklearwaffen auf seinem Territorium zu empfangen, was die Ambitionen unterstreicht, die Verteidigungsfähigkeiten zu verstärken.
Bislang hat Estland Kredite bei der Europäischen Investitionsbank aufgenommen, diese deckten jedoch keine Rüstungskäufe ab.
Die neue Strategie sieht vor, dass mindestens zwei Drittel der Komponenten innerhalb der Europäischen Union hergestellt werden, um die nationale Sicherheit zu erhöhen und die lokale Rüstungsproduktion zu fördern.
Das Ziel ist, die Mittel hauptsächlich für den Kauf von Mittel- und Kurzstrecken-Luftverteidigungssystemen, Munitionen, gepanzerten Fahrzeugen und die Aufstockung der estnischen Marineflotte zu verwenden.
Die Zusammenarbeit mit anderen EU- und NATO-Partnern bleibt ein zentraler Ansatz, wie bereits bei der gemeinsamen Anschaffung des IRIS-T-Systems mit Lettland und Deutschland.
Bis Ende November soll die estnische Regierung einen detaillierten Plan für Verteidigungsprojekte vorlegen, um eine schnelle Umsetzung und Finanzierung zu gewährleisten.
Darüber hinaus wird die Bildung einer gemeinsamen militärischen Einheit diskutiert, die Truppen aus Deutschland und den Niederlanden umfassen könnte, mit der Verpflichtung, ab dem nächsten Jahr mindestens 5 % des BIP für Verteidigung auszugeben.