NATO-Generalsekretär warnt: Ohne erhebliche Verteidigungsinvestitionen schafft Russland eine neue globale Bedrohung, und das Ignorieren dieser Gefahr könnte Europa und die USA zwingen, Russisch zu lernen

Der NATO-Generalsekretär, Jens Stoltenberg, hat in einem Interview mit der New York Times eine wichtige Warnung hinsichtlich der aktuellen internationalen Sicherheitslage ausgesprochen. Er erklärte, dass Russland auf 'militärischem Weg' ist und sich aktiv auf einen langanhaltenden Konflikt mit dem Westen vorbereitet. Dies bedeutet, dass europäische Staaten und die Vereinigten Staaten erhebliche Anstiege bei ihren Verteidigungskapazitäten priorisieren müssen, andernfalls könnten sie in die unangenehme Lage geraten, Russisch zu lernen, um besser mit russischen Militär- und Diplomatieeinheiten Kommunizieren zu können. Stoltenberg hob hervor, dass Russland seine militärische Macht in einem nie dagewesenen Tempo wieder aufbaut: Sie produziert in drei Monaten dreimal mehr Munition als die NATO in einem Jahr — eine Rate, die nicht ignoriert werden kann. Zudem betonte er, dass Moskau nicht isoliert agiert, sondern enge Bündnisse mit dem Iran, Nordkorea und China im Krieg gegen die Ukraine schmiedet, was auf die Bildung einer neuen globalen anti-westlichen Koalition hinweist. Der NATO-Chef unterstrich, dass nur eine radikale Erhöhung des Verteidigungsbudgets die russische Aggression eindämmen könne. Alle 32 Mitgliedsländer der Allianz haben bereits zugestimmt, die Verteidigungsausgaben bis 2035 auf 5 % des BIP anzuheben, mehr als doppelt so viel wie der vorherige Standard von 2 %. Ohne solche Investitionen besteht das Risiko, dass die NATO ihre Verteidigungsfähigkeit verliert, was möglicherweise die Notwendigkeit nach sich zieht, Russisch zu lernen. Stoltenberg lehnte die Behauptungen des russischen Außenministeriums ab, dass die Aufrüstung der NATO die europäischen Staaten in den Ruin treiben würde, und bezeichnete diese als Beweis für die Wirksamkeit der westlichen Abschreckungsstrategie. Zudem weist er darauf hin, dass europäische Länder noch nicht auf einen groß angelegten Krieg vorbereitet sind, hauptsächlich weil ihnen die industriellen Kapazitäten für die Waffenproduktion fehlen — eine Schwachstelle, die dringend behoben werden muss, um die Abschreckung aufrechtzuerhalten. Viele NATO-Mitglieder verfügen außerdem nicht über Wehrpflicht, was die Mobilisierung im Krisenfall erschwert. Der Generalsekretär warnte außerdem vor Szenarien, in denen Russland eine NATO-Attacke ausnutzen könnte, um Chinas Invasion Taiwans zu unterstützen, indem es einen neuen europäischen Konflikt entfacht, um die USA abzulenken. Wenn China plant, Taiwan anzugreifen, könnte es Putin bitten, einen neuen Krieg in Europa zu beginnen, um die Aufmerksamkeit der USA zu zerstreuen. Dieses vernetzte Szenario hebt hervor, wie wichtig es ist, nicht nur die physischen Verteidigungsanlagen, sondern auch die strategische Zusammenarbeit zwischen NATO und den Ländern des Indo-Pazifik zu stärken, um diesen aufkommenden Bedrohungen effektiv entgegenzuwirken.