EU bereitet sich auf Notfälle vor: Strategische Lagerung von kritischen Mineralien und Ressourcen angesichts wachsender geopolitischer und ökologischer Bedrohungen

Chas Pravdy - 05 Juli 2025 14:27

In einer zunehmend unsicheren Welt, geprägt von eskalierenden geopolitischen Konflikten, Klimakrisen und technologischen Herausforderungen, hat die Europäische Union einen ambitionierten Plan zur Stärkung ihrer Sicherheit und Resilienz angekündigt. Brüssel hat kürzlich eine umfassende Initiative vorgestellt, um strategische Vorräte an lebenswichtigen Mineralien, Kabelreparatursets und anderen kritischen Ressourcen zu schaffen. Ziel ist es, Europa auf mögliche Angriffe von außen, unvorhersehbare Krisen aufgrund des Klimawandels oder technischer Unfälle vorzubereiten. Laut einem Dokument der Europäischen Kommission steigen die Risiken aufgrund zunehmender Spannungen in der Geopolitik, bewaffneter Konflikte weltweit sowie wachsender Cyberangriffe und hybrider Bedrohungen. Letztes Jahr kam es bereits zu mehreren Vorfällen von Sabotage an Unterwasserkommunikationskabeln und Pipelines, was die Vulnerabilität der kritischen Infrastruktur weiter erhöhte. Deshalb fordert Brüssel seine Mitgliedstaaten auf, die Zusammenarbeit bei der Lagerung von Lebensmitteln, Medikamenten und Kernbrennstoff zu verstärken, um im Katastrophenfall schnell reagieren zu können. Spezialisierte Module für Kabelreparaturen sowie strategische Vorräte an Seltenen Erden und Magneten sollen eine wichtige Rolle bei der Sicherstellung der Energie- und Verteidigungsautonomie Europas spielen. Eine Backup-Lagernetzwerk wird ebenfalls aufgebaut, um die Koordination zwischen den Ländern zu verbessern und die Ressourcenverwaltung effizienter zu gestalten. Zudem setzt die EU auf eine stärkere Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft und der NATO, um die Infrastruktur und Ressourcen zu schützen. Angesichts der zunehmenden Bedrohungen durch Cyberkriminalität, hybriden Krieg und den Klimawandel, der sich in Europa doppelt so schnell vollzieht wie im globalen Durchschnitt, ist eine gemeinsame Strategievorgehensweise unerlässlich. Im März empfahl die EU den Haushalten, Vorräte für mindestens 72 Stunden anzulegen, um auf Notfälle besser vorbereitet zu sein. Die EU betreibt bereits eine Flotte von Löschflugzeugen und-Hubschraubern, medizinische Evakuierungsflugzeuge sowie Feldkrankenhäuser und Materialbestände in 22 Mitgliedstaaten im Rahmen ihres Katastrophenschutzprogramms. Ziel der neuen Strategie ist es, ein gemeinsames Netzwerk von Reserveeinrichtungen zu schaffen, die Ressourcenlisten regelmäßig zu aktualisieren und den privaten Sektor durch steuerliche Anreize stärker einzubinden. Eine enge Zusammenarbeit mit Partnern und Verbesserungen bei der Infrastruktur für kritische Ressourcen sollen die europäische Bevölkerung künftig besser schützen. Der entsprechende Strategieentwurf soll spätestens in der kommenden Woche vorgestellt werden, wobei noch Änderungen möglich sind. Experten betonen, dass die Mitgliedstaaten wachsam bleiben und sich auf neue Herausforderungen wie Cyberangriffe, hybride Kriegsführung und den Klimawandel vorbereiten müssen.

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