Tschechische Republik startet umfassende Prüfungen bezüglich Unternehmen, die möglicherweise Maschinen für russische Rüstungsherstellung liefern

Angesichts aktueller Sicherheitsherausforderungen und wachsender internationaler Spannungen kündigte Tschechien die Einleitung einer groß angelegten Untersuchung an, um Unternehmen zu identifizieren, die möglicherweise in den Export von Ausrüstung verwickelt sind, die bei der Herstellung von Waffen für die Russische Föderation verwendet wird. Laut dem Tschechischen Sicherheits- und Nachrichtendienst (BIS) bestehen Hinweise darauf, dass mindestens acht tschechische Firmen Maschinen in die Ukraine exportieren, die in der Waffenproduktion eingesetzt werden. Solche Lieferungen sind durch die internationalen Sanktionen, die als Reaktion auf Russlands aggressive Aktionen in der Ukraine verhängt wurden, strikt verboten. BIS-Sprecher Ladislav Štíha erklärte, dass man bereits eine Liste potenzieller Verstöße vorliegen hat und die Unternehmen inspectieren werde. Derzeit liegt jedoch keine offizielle Liste der in den Export involvierten Firmen vor, um die Situation zu bewerten. Experten schätzen, dass hunderte Unternehmen in den Export involviert sind und oft durch Scheingenheiten und Umgehungsschemata versuchen, Sanktionen zu umgehen, etwa durch den Einsatz Dritter oder Vermittlerfirmen. Es wird auch vermutet, dass die Firma Leseft International aus Ostrau eine Rolle als Zwischenhändler bei den Komponenten für russische Raketen spielt. Offizielle Behörden in Tschechien haben diese Vermutungen bislang nicht bestätigt, aber Außenminister Jan Lipavský betonte, dass die Überprüfung der tatsächlichen Exporte schwierig sei, da die verfügbaren Informationen begrenzt sind. Es besteht die Annahme, dass einige Lieferungen bereits vor der groß angelegten russischen Invasion in die Ukraine im Jahr 2022 erfolgt sind, als die Sanktionen noch nicht oder nur kaum in Kraft waren. Ukrainische und westliche Quellen berichten, dass mehrere tschechische und deutsche Unternehmen über einen langen Zeitraum Ausrüstung nach Russland geliefert haben, die später für die Herstellung von Waffen verwendet wurde. Offiziell betont die tschechische Regierung, dass es derzeit keinen konkreten Beweis für solche Exporte gebe und alle legalen Lieferungen sorgfältig kontrolliert würden. Während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Zelenskyy gab Premierminister Petr Fiala bekannt, dass Tschechien bereits über 500.000 großkalibrige Artilleriegeschosse an die Ukraine geliefert hat, was die andauernde Unterstützung Prags im Kampf gegen russische Aggression unterstreicht.