Allgemeine Mobilmachung in der Ukraine: Können Menschen mit Behinderung eingezogen werden und welche Ausnahmen gibt es?

Chas Pravdy - 04 Juli 2025 04:29

Angesichts der aktuellen angespannten Lage in der Ukraine läuft eine landesweite Mobilmachung, die gleichzeitig mit dem gesetzlich festgelegten Kriegszustand verbunden ist. In dieser Zeit stellen sich viele Bürger die Frage, ob sie eingezogen werden können, insbesondere wenn sie eine Behinderung haben. Das ukrainische Recht legt eindeutig fest, dass Personen mit Behinderung in den meisten Fällen von der Mobilmachung befreit sind. Es gibt jedoch bestimmte Ausnahmen, in denen auch diese Personen eingezogen werden könnten, insbesondere in drei speziellen Fällen. Erstens ist die Mobilmachung einer Person mit Behinderung nur möglich, wenn sie keinen gültigen Aufschub hat. Das heißt, der Bürger mit Behinderung muss sich offiziell an das Zentrum für Rekrutierung und soziale Unterstützung (ZRS) wenden, um eine Bestätigung seines Status zu erhalten und die Möglichkeit einer Befreiung von der Wehrpflicht zu klären. Es ist wichtig zu wissen, dass das Ignorieren dieser Schritte dazu führen kann, dass die Person weiterhin im Wehrregister registriert bleibt und potenziell eingezogen wird. Daher sollten Personen mit Behinderung ihren Status offiziell bestätigen lassen, um ihre Rechte zu schützen. Zweitens, wenn nach ärztlicher Überprüfung die Behinderung nicht bestätigt wird oder die Gültigkeitsdauer abgelaufen ist, kann dies eine Grundlage für eine erneute Überprüfung und eine mögliche Mobilisierung sein. Außerdem ist zu beachten, dass Personen, die einen Dienstvertrag unterschrieben haben, ebenfalls eingezogen werden können, falls keine gültigen Gründe für eine Befreiung vorliegen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die freiwillige Mobilisierung von Menschen mit Behinderung. Diese erfolgt nur mit deren ausdrücklicher Zustimmung. Das bedeutet, dass solche Entscheidungen bewusst und im gegenseitigen Einvernehmen getroffen werden müssen, ohne Zwang. Des Weiteren gibt es ein Reservierungssystem, das bestimmten Bürgerkategorien ermöglicht, die Mobilmachung für einen festgelegten Zeitraum zu umgehen. Details zu diesen Verfahren und zur Antragstellung sind bei den zuständigen Behörden zu erfragen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Einberufung von Menschen mit Behinderung in der Ukraine durch klare rechtliche Rahmenbedingungen geregelt ist. Das Ignorieren dieser Vorschriften kann schwerwiegende Folgen haben. Daher ist es unerlässlich, dass jeder Bürger mit Behinderung seinen Status offiziell registriert und rechtzeitig die Militärbehörden kontaktiert, um seine Rechte zu wahren und Missverständnisse zu vermeiden.

Informationsquelle