Die Ukraine sichert sich im ersten Halbjahr 2025 über 22 Milliarden US-Dollar an externer Finanzierung und bereitet sich auf neue haushaltspolitische Herausforderungen vor

Chas Pravdy - 03 Juli 2025 21:55

Im ersten Halbjahr 2025 hat die Ukraine erfolgreich mehr als 22 Milliarden US-Dollar an externer finanzieller Unterstützung für ihren Staatshaushalt gewonnen. Dieses bedeutende Ergebnis unterstreicht die zunehmende internationale Unterstützung in einer Zeit anhaltender Konflikte. Offizielle Berichte, veröffentlicht am 3. Juli vom ukrainischen Finanzministerium, zeigen, dass globale Spender und Partnerorganisationen die zugesagten Mittel vollständig bereitgestellt haben, insbesondere in den Bereichen Sozial- und Humanitärhilfe. Zugleich setzt das Land weiterhin erhebliche interne Ressourcen ein, um die nationale Sicherheit und Verteidigung zu gewährleisten, wobei dieser Fokus auch in Zukunft bestehen bleibt. Zu den wichtigsten externen Unterstützern gehören die G7-Länder und die Europäische Union, die zusammen 17,6 Milliarden Dollar durch Mechanismen wie ERA (Extraordinary Revenue Acceleration for Ukraine) bereitgestellt haben, finanziert aus den Einnahmen eingefrorener russischer Vermögenswerte. Zusätzlich hat die EU im Rahmen der Ukraine Facility 3,8 Milliarden Euro in Form von Zuschüssen und zinsgünstigen Krediten gewährt, um die wirtschaftliche Stabilisierung der Ukraine zu fördern. Der Internationale Währungsfonds stellte nach erfolgreichem Abschluss der siebten Überprüfung des Extended Fund Facility-Programms 400 Millionen Dollar bereit. Japan unterstützte das Land zudem mit 190 Millionen Dollar im Rahmen eines gemeinschaftlichen Projekts mit der Weltbank, welches die Resilienz des nationalen Verkehrsnetzwerks stärkt und die Infrastruktur modernisiert, während die Weltbank zusätzliche 50 Millionen Dollar für den Gesundheitssektor durch das Projekt THRIVE bereitstellte. Die externen Finanzierungsbedarfe der Ukraine bis zum Ende 2025 werden auf 39,3 Milliarden Dollar geschätzt, weshalb das Finanzministerium aktiv nach neuen Finanzierungsquellen sucht. Ein zentrales Instrument bleibt die ERA-Initiative, die bis zu 50 Milliarden Dollar an Krediten vorsehen soll, die durch zukünftige Revenue-Streams aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten bedient und zurückgezahlt werden sollen. Bis 2025 hat die Ukraine bereits 17,6 Milliarden Dollar durch diese Initiative erhalten. Im April erhielt das Land zusätzlich 3,5 Milliarden Euro vom EU-Hilfsinstrument Ukraine Facility, das mit günstigen Krediten (3,1 Milliarden Euro) sowie Zuschüssen (400 Millionen Euro) ausgestattet ist. Auch der IWF bewilligte nach der zweiten Überprüfung des Programms weitere 400 Millionen Dollar. Darüber hinaus dienen die umfangreichen Hilfen der Infrastruktur- und Gesundheitssektoren: Japan finanzierte das Projekt DRIVE zur Modernisierung der Verkehrswege und Brücken, um die Mobilität und Sicherheit im Land zu verbessern, während die Weltbank mit dem Projekt THRIVE die Gesundheitssysteme stärkt und zuverlässige medizinische Garantien ausrollt. Insgesamt haben diese Maßnahmen es ermöglicht, die Stabilität der Ukraine aufrechtzuerhalten trotz der andauernden Vollkriegslogik. Seit Beginn des Konflikts haben internationale Partner mehr als 137 Milliarden Dollar an Unterstützung mobilisiert, was das starke Engagement der Weltgemeinschaft für die Souveränität und wirtschaftliche Erholung der Ukraine dokumentiert. Für die mittelfristige Zukunft arbeitet die ukrainische Regierung an Szenarien für die Entwicklung des Landes, wobei am 27. Juni die Haushaltserklärung für 2026–2028 vom Kabinett genehmigt wurde. Das Dokument skizziert die wichtigsten Parameter und Prioritäten der Haushaltspolitik, einschließlich zweier möglicher Szenarien: eines optimistischen, das ab 2026 eine Verbesserung der Sicherheitslage basierend auf makroökonomischen Prognosen vorsieht, und eines pessimistischen, das eine Fortsetzung des groß angelegten Konflikts mit hohen Verteidigungs- und Sicherheitsausgaben voraussetzt.

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