Petro Poroshenko kritisiert öffentlich Zelensky und äußert sich zu Sanktionen sowie zur politischen Lage in der Ukraine

Der ehemalige ukrainische Präsident und Abgeordnete Petro Poroshenko gab einem internationalen Medium ein Interview, in dem er seine Ablehnung gegenüber den aktuellen Maßnahmen von Präsident Wladimir Zelensky äußerte und seine Gedanken zu den Sanktionen, die gegen ihn verhängt wurden, schilderte. Laut Poroshenko versucht Zelensky, seine Konkurrenz mit allen Mitteln auszuschalten, wobei er autoritäre Methoden anwendet. Er betont, dass er während des Krieges keine Handlungen gegen den Präsidenten unternommen hat und stattdessen für Einheit und gegenseitiges Verständnis plädiert. Er hebt hervor, dass seine Fraktion im Parlament die zweitgrößte ist und dass die Vorwürfe eines Blockierens seiner Rechte eine Verletzung der Verfassung darstellen und völlig unbegründet sind. Er verweist auch auf das Beispiel des israelischen Premierministers Benjamin Netanyahu, den er als Vorbild sieht, wie man Einfluss auf wichtige Entscheidungen durch Diplomatie nehmen kann. Poroshenko macht deutlich, dass sein Hauptziel nicht darin besteht, Zelensky zu konfrontieren, sondern ihm eine wichtige Botschaft zu senden: Er steht an seiner Seite und ist sein Feind nicht, ungeachtet der politischen Differenzen, denn in dieser Zeit ist Einigkeit entscheidend. Im Februar 2025 wurde ihm der Zugang zu Bankkonten, Auslandsreisen und die Teilnahme an Sitzungssitzungen im Parlament verboten. Er meint auch, dass es Probleme in der Kommunikation zwischen ukrainischen und amerikanischen diplomatischen Teams gibt, die auf Misstrauen gegenüber dem Chef des Präsidialamts Andriy Yermak und der ukrainischen Botschafterin in den USA, Oksana Markarova, beruhen. Trotz allem bemüht er sich, die Beziehung zur Trump-Administration zu verbessern, besuchte Washington im Februar und sprach über bilaterale Beziehungen sowie im Rahmen des Nationalen Gebetsempfangs. Poroshenko stellt fest, dass die Sanktionen seine Möglichkeiten, die ukrainische Armee zu unterstützen und am politischen Leben teilzunehmen, stark einschränken. Er sagt, dass diese Maßnahmen darauf abzielen, seine politische Zukunft zu kontrollieren und seine Teilnahme an den kommenden Präsidentschaftswahlen zu verhindern. Er ruft andere Politiker auf, darunter Zaluzhny, zu erkennen, dass dies ein Zeichen von Autoritarismus und politischem Druck ist. Hintergrund: Am 13. Februar 2025 verhängte Zelensky Sanktionen gegen Petro Poroshenko, darunter die Einziehung von Vermögenswerten, Handelsbeschränkungen und das Verbot, an Privatisierungen teilzunehmen. Diese Maßnahmen sind auf unbestimmte Zeit angelegt und zielen darauf ab, den Einfluss und die Aktivitäten Poroshenkos zu verringern. Er hält die Sanktionen für rechtswidrig, politisch motiviert und hat Klage eingereicht, um sie aufzuheben. Laut der Nationalbank genießt Poroshenko weiterhin den Ruf eines ehrlichen Geschäftsführers, trotz der Einschränkungen. Seine Rechtsstreitigkeiten, einschließlich der Scheidungsangelegenheiten, laufen noch. Er ist der Ansicht, dass die gemeinsame Klage zum Schutz seiner Familie dient und politischen Druck der Regierung zu verhindern sucht. Diese Situation verdeutlicht die anhaltenden Spannungen und Konflikte in der ukrainischen Politik, die in den Medien und politischen Kreisen lebhaft diskutiert werden.