Ukraines Verteidigung: Massive Ausgaben und unzureichende Befestigungen

Der Journalist und Soldat Yuriy Butusov, aktuell als Schütze in der 13. Brigade der Nationalgarde im Einsatz, hat ein bedeutendes Problem hinsichtlich der Effektivität und strategischen Nutzung der ukrainischen Verteidigungsmittel angesprochen. Laut ihm hat die Ukraine Zehntel Milliarden Hrywnja in den Bau von Befestigungsanlagen investiert, von denen viele sich später als ineffizient oder nur formal genutzt erwiesen haben. Das Fehlen eines klaren Verantwortungsmechanismus für die Errichtung dieser Anlagen hat zu einer Aufsplitterung der Mittel und zu einer erheblichen Schwächung ihrer Wirksamkeit geführt. Im Podcast „Fragen“ betonte Butusov, dass die Organisation der Verteidigungsstrukturen in der Ukraine schon seit langem einen systematischen Ansatz und eine genaue Koordination erfordert. Zudem sei die Verantwortung für den Bau der Anlagen oft zwischen militärischen Behörden und zivilen Verwaltungen aufgeteilt, was insgesamt die Effektivität schmälerte und Chaos im Prozess verursachte. Dies führe dazu, dass sich in der Frontlinie häufig Klagen über die Qualität und die Nützlichkeit der Anlagen häuften, während die zivilen Verwaltungen darauf beharren, dass sie streng nach den Vorgaben der Militärs handeln. Butusov schätzte, dass die Gesamtausgaben für den Bau von Befestigungsanlagen im Zuge des Krieges mindestens 30-35 Milliarden Hrywnja (ungefähr eine Milliarde Dollar) betrugen, doch die tatsächliche Wirksamkeit liege nahezu bei null. Viele dieser Anlagen seien im Kampf unbrauchbar oder würden nur für „formale“ Zwecke genutzt. Die meisten befinden sich in der zweiten oder dritten Verteidigungslinie und hätten nur einen minimalen strategischen Wert, was aus militärischer Sicht völlig irrational und absurd ist. Aktuelle Bewertungen zeigen, dass die Bemühungen um den Bau von Befestigungen weitgehend ineffektiv sind — der Großteil der Anlagen bleibe unbrauchbar, und lediglich 1 bis 2 Prozent würden tatsächlich im Verteidigungskampf genutzt. Während die Ukraine Milliarden in diese Anlagen investiere, zeige die Realität der aktiven Kämpfe, dass diese Ausgaben wahrscheinlich keine signifikanten Resultate erzielen. Gleichzeitig setzen die russischen Streitkräfte ihre Offensive fort, was auf schlecht ausgebaute und wenig effektive Verteidigungslinien, insbesondere in der Region Sumy, zurückzuführen ist. Wie Butusov bereits früher betonte, spiegele die Verschlechterung der Qualität der Befestigungen auch eine Strategie wider, die durch Unsicherheit und Managementmängel geprägt sei. Um die Lage zu verbessern, müssten die Planungs- und Bauprozesse gründlich analysiert, verantwortungsvolle Entscheidungen getroffen und die Ausgaben für ineffiziente Projekte eingestellt werden. Andernfalls bleibe die Sicherheit der Ukraine durch unorganisierte und unwirksame Ressourcennutzung weiterhin gefährdet.