Mamedov analysiert die Schwachstellen des Sondertribunals für russische Verbrechen und benennt das verantwortliche «Dreierteam»

Der ehemalige stellvertretende Generalstaatsanwalt Gündüz Mamedov hat eine umfassende Analyse des zukünftigen Sondertribunals im Zusammenhang mit Verbrechen der Russischen Föderation vorgelegt. Seinen Ausführungen zufolge liegt eine der größten Schwachstellen dieser juristischen Struktur in dem sogenannten «Dreierteam» — zu dem Präsident Wladimir Putin, Premierminister Mikhail Mishustin und Außenminister Sergey Lavrov gehören. Während die Satzung des Tribunals die Verfolgung hochrangiger Verantwortlicher vorsieht, die Entscheidungen über die Anwendung militärischer Gewalt gegen die Ukraine getroffen haben und dabei die UN-Charta verletzt haben, gibt es dabei eine entscheidende Einschränkung. Mamedov hebt hervor, dass das Gericht ihre Handlungen rechtlich untersuchen könne, sie jedoch nicht belangen könne, solange sie im Amt sind. Die Satzung legt fest, dass die Verfahrensführung ausgesetzt wird, bis diese Verantwortlichen ihre Ämter niederlegen. Dies wirft Zweifel an der Fähigkeit auf, schnell zu einer endgültigen Verurteilung zu gelangen. Dieser Schwachpunkt im Zusammenhang mit Immunität und prozessualen Beschränkungen gilt für Experten als einer der verletzlichsten Aspekte des Mechanismus. Solange das «Dreierteam» seine Ämter innehat, wird die Rechtsprechung nur eine Formalität bleiben. Mamedov betont, dass die Frage, ob hochrangige russische Funktionäre mit Immunität verfolgt werden können, viel Debatte unter Juristen auslöst. Viele argumentieren, dass diese Immunität dem internationalen Recht widerspricht, insbesondere der UN-Konvention über Justizielle Immunität der Staaten und der Europäischen Konvention über die Immunität der Staaten. Bereits im Jahr 2002 entschied der Internationale Gerichtshof im Fall «Demokratische Republik Kongo gegen Belgien», dass amtierende Außenminister vollen Immunitätsschutz vor der strafrechtlichen Gerichtsbarkeit anderer Staaten genießen, selbst bei schweren internationalen Verbrechen. Dieses Urteil bestätigt, dass Immunität als prozeduraler Schutz dient und die persönliche Verantwortung nicht ausschließt, die Verfolgung während der Amtszeit jedoch erschwert. Einige internationale Gerichte können außerdem gegen amtierende oder ehemalige Minister wegen zuständiger Rechtsmittel vorgehen. Andererseits wird erwartet, dass das Tribunal auch andere militärisch-politische Führer Russlands – insbesondere Mitglieder des Sicherheitsrates, deren Zahl über 30 liegen dürfte, sowie Vertreter aus Belarus und Nordkorea – rechtlich beurteilen kann. Mamedov betont, dass, wenn sich herausstellt, dass die Handlungen Russlands keine Selbstverteidigung waren, wie es die russische Propaganda darzustellen versucht, selbst die stärksten Immunitäten die «Dreierteam» nicht vor der Verantwortung schützen werden. Diese Situation hebt die Notwendigkeit hervor, diplomatische und rechtliche Anstrengungen fortzusetzen, um das Immunitätsproblem anzugehen, das nach wie vor einer der umstrittensten und komplexesten Aspekte der internationalen Rechtsprechung im Zusammenhang mit den russischen Kriegsverbrechen ist. Weitere Details zu Mamedovs Einschätzungen sind über den bereitgestellten Link zugänglich.