Globale Finanzmärkte in Unruhe: Erwartungen an Trump-Steuergesetz-Abstimmung und deren Einfluss auf Währungen und Aktien

Chas Pravdy - 01 Juli 2025 09:45

Am Dienstag erlebten die weltweiten Finanzmärkte erhebliche Schwankungen, bedingt durch die steigenden Erwartungen hinsichtlich der Verabschiedung eines umfassenden Steuerreformgesetzes, das Präsident Donald Trump vorgeschlagen hat. An den asiatischen Märkten kam es zu einem Anstieg der Aktienindizes, während der US-Dollar auf Mehrjahrestiefs fiel. Diese Bewegungen spiegeln die wachsende Sorge wider, dass die Debatten im Senat die wirtschaftlichen Aussichten des Landes und den Wert seiner Währung beeinflussen könnten. Laut Reuters erreichten die Börsen in den vergangenen Tagen Rekordhöhen, angetrieben durch optimistische Aussichten auf zukünftige Handelsabkommen. Allerdings führten Meinungsverschiedenheiten über die finanziellen Folgen des neuen Gesetzesentwurfs, der die Staatsschuld der USA voraussichtlich um mehr als 3 Billionen Dollar erhöhen wird, zu Unsicherheiten bei den Investoren. In Japan fiel der Nikkei-Index um 1,3 %, was durch die Aufwertung des Yen gegenüber dem Dollar erklärt werden kann, was Exportunternehmen des Landes belasten könnte. Gleichzeitig sinken die Ölpreise zum zweiten Mal in Folge, während Gold im Wert steigt. Ray Attrill, Leiter der Devisenstrategie bei der Reserve Bank of Australia, erklärte, dass die kommenden Tage auf die Diskussionen im Senat über das Gesetz fokussiert sind. Insgesamt stieg der MSCI-Index für den asiatisch-pazifischen Raum außerhalb Japans um 0,4 %, angeführt vom Aufschwung des südkoreanischen Kospi um 1,1 %. Daten zur Geschäftsklimaindikation des Bank of Japan sowie die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe Chinas deuten darauf hin, dass die großen Volkswirtschaften der Region weiterhin von Turbulenzen aufgrund von Zollspannungen betroffen sind. Die Produktionsaktivität Japans zeigte erstmals seit über einem Jahr Anzeichen einer Erholung, doch die Exportperspektiven bleiben herausfordernd. Der chinesische Aktienindex stieg geringfügig um 0,1 %, während der Shanghai Composite um 0,2 % zulegte. Der Dollar sank um 0,2 % gegenüber dem Yen auf 143,79 Yen pro Dollar, während er gegenüber dem Euro nahezu unverändert blieb bei 1,1808 Dollar, dem niedrigsten Stand seit September 2021. Die Ölpreise sanken um 0,5 % auf 64,80 Dollar pro Barrel, getrieben durch Erwartungen auf eine erhöhte Förderung durch die OPEC+ im August. Gold verteuerte sich um 0,6 % auf 3.322,62 Dollar pro Unze. Futures auf den Euro Stoxx 50 stiegen um fast 0,1 %, während die DAX-Futures in Deutschland um 0,2 % kletterten. Die Abstimmung im US-Senat über Trumps umfassenden Steuer- und Ausgabenplan verzögert sich aufgrund langer Verhandlungen und Änderungsanträge, mit einem endgültigen Entscheidungstermin am 4. Juli, dem Unabhängigkeitstag der USA. Währenddessen bleiben die internationalen Handelsverhandlungen angespannt. Die Akteure versuchen, neue Abkommen vor den durch Trump gesetzten Fristen abzuschließen. Investoren warten außerdem auf wichtige Arbeitsmarktdaten aus den USA, die am Donnerstag veröffentlicht werden sollen und die die weitere Marktentwicklung maßgeblich beeinflussen könnten.

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