Der IWF bestätigt, dass keine öffentlichen Gelder für den Gaseinkauf in der Ukraine vorgesehen sind

Das aktualisierte Programm des Extended Fund Facility (EFF) des Internationalen Währungsfonds (IWF) für die Ukraine macht deutlich, dass die Ausgaben des Staatshaushalts für den Import von Erdgas nicht vorgesehen sind. Laut Angaben von Interfax-Ukraine plant die Naftogaz-Gruppe, Gas zu kaufen, um die Bedürfnisse der Heizperiode 2024–2025 zu decken, wobei sie sich auf Mittel internationaler Finanzinstitute, Spender, eigene Reserven und Kredite ukrainischer Banken stützt. Das Dokument betont jedoch, dass keine Haushaltsmittel für diese Einkäufe vorgesehen sind, was die Nichtverwendung öffentlicher Gelder bestätigt. Der IWF hebt hervor, dass Naftogaz im Jahr 2025 einen umfassenden Plan für den Gaseinkauf umsetzt, um den Verlust der inländischen Produktion aufgrund von Angriffen auf die Infrastruktur auszugleichen. Die finanzielle Unterstützung für diese Importe soll hauptsächlich durch internationale Finanzorganisationen, Geberfonds, interne Ressourcen und inländische Bankkredite erfolgen, ohne zusätzliche Haushaltsausgaben. Der Bericht weist außerdem darauf hin, dass bis Anfang 2025 fast die Hälfte der Gasanlagen von Naftogaz beschädigt oder angegriffen wurde, was zu einem deutlichen Rückgang der Gasförderung und den niedrigsten Speicherständen seit elf Jahren führte. Laut Weltbank belaufen sich die Schäden im Energie- und Fördersektor der Ukraine seit Beginn der groß angelegten Invasion auf insgesamt 20,5 Milliarden US-Dollar, wobei die Kosten für Wiederaufbau und Rekonstruktion auf rund 68 Milliarden US-Dollar geschätzt werden, was etwa 13 % des Gesamtbedarfs des Landes an Wiederherstellung entspricht. Analysten von Expro berichten, dass die Vorräte in den unterirdischen Speichern der Ukraine Ende Juni bei etwas mehr als 8 Milliarden Kubikmeter lagen, was 19,6 % weniger ist als im gleichen Zeitraum des Vorjahres – das ist der niedrigste Stand seit über 11 Jahren. Trotz dieser niedrigen Reserven nimmt die Abnahme weiterhin ab. Für einen stabilen Winter muss die Ukraine vor Beginn der Heizperiode mindestens 12,65 Milliarden Kubikmeter Gas in den Speichern haben, allerdings sollten die Vorräte für eine sichere Versorgung noch deutlich höher sein.