Dänemark übernimmt die Präsidentschaft des EU-Rats: zentrale Prioritäten und strategische Ausrichtungen für 2024

Chas Pravdy - 01 Juli 2025 14:39

Seit dem 1. Juli 2024 hat Dänemark offiziell die rotierende Präsidentschaft des Rates der Europäischen Union übernommen. Dieser Schritt markiert einen bedeutenden Meilenstein für das Land, das inmitten geopolitischer Herausforderungen einen maßgeblichen Beitrag zur Gestaltung der europäischen Politiken und zur Stärkung der gemeinsamen Sicherheit leisten möchte. Premierministerin Mette Frederiksen betonte bei der Eröffnungszeremonie, dass der Schwerpunkt auf der Stärkung der Verteidigungskapazitäten Europas liegt, insbesondere im Zusammenhang mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine und den wachsenden Bedrohungen durch die USA, insbesondere im Hinblick auf Grönland, das autonome Gebiet Dänemarks. Unter dem Motto „Eine starke Europa in einer sich verändernden Welt“ plant Dänemark, eine sicherere, wettbewerbsfähigere und „grünere“ Gesellschaft aufzubauen. Das offizielle Programm hebt hervor, dass die globale Lage immer unsicherer wird, bedingt durch politische Unsicherheiten, wirtschaftliche Konkurrenz und zunehmende Konflikte. Daher müssen NATO und EU ihre Anstrengungen verstärken, um die Verteidigung zu verbessern und ihre Institutionen zu festigen. Dänemark setzt sich für eine Erweiterung der EU ein, da dies als unerlässlich für die Stabilität und die Abwehr externer Bedrohungen angesehen wird. Im Rahmen seiner Präsidentschaft beabsichtigt das Land, die Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine, Moldawien und den Westbalkanländern voranzutreiben, was als strategischer Schritt zur Stärkung der regionalen Stabilität gilt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Vorbereitung auf die Politiken nach 2027, einschließlich der Modernisierung der Kohäsionspolitik, um deren Effektivität im Angesicht der aktuellen Herausforderungen zu gewährleisten, insbesondere im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt. „Unser Ziel ist es, eine Europa zu schaffen, die in der Lage ist, eigenständig auf neue Herausforderungen zu reagieren, während sie die Einheit in schwierigen Zeiten bewahrt“, betonte Frederiksen. Zusätzlich legt Dänemark großen Wert auf die Unterstützung der Ukraine bei der Stärkung ihrer Sicherheit in politischen, militärischen und zivilen Bereichen. Das offizielle Programm erinnert daran, dass die Hilfe für die Ukraine eine Priorität bleibt und die Sanktionen gegen Russland fortgesetzt werden sollten, um weiteren Druck auf den Aggressor auszuüben. Das Land strebt auch an, den globalen politischen Einfluss der EU durch vertiefte Handelsabkommen, wirtschaftliche Zusammenarbeit und gezielte Finanzierungsmaßnahmen zu erweitern. Der Schutz der wirtschaftlichen Interessen und die Abwehr externer wirtschaftlicher Bedrohungen gehören ebenfalls zu den Kernzielen. Insgesamt möchte Dänemark dazu beitragen, eine stärkere, widerstandsfähigere und verantwortungsvollere Europäische Union zu schaffen, die in der Lage ist, unabhängig zu handeln und wirksam auf die Herausforderungen der heutigen Welt zu reagieren.

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