In Baku: Zwei russische FSB-Agenten unter Deckung bei Sputnik Aserbaidschan festgenommen

In Aserbaidschan kam es zu einem bedeutenden Zwischenfall, als die Behörden die Festnahme von zwei Personen bekannt gaben, die als Agenten des russischen Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB) identifiziert wurden. Diese sollen sich unter dem Deckmantel bei der Propagandafirma Sputnik Aserbaidschan betätigt haben. Laut lokalen Polizeiquellen fand die Aktion am 30. Juni im Büro des Medienunternehmens statt, das zum russischen Mediekonzern „Russia Today“ gehört. Bei der Razzia konnten die Sicherheitskräfte zwei russische Staatsbürger festnehmen, die offiziell beim FSB angestellt waren, aber verdächtigt werden, Spionageaktivitäten durchzuführen. Dieser Vorfall ist Teil eines breiteren Kontextes: Seit März, nachdem Aserbaidschan die Aktivitäten von Sputnik Aserbaidschan ausgesetzt hatte, sind die Spannungen zwischen den Staaten gestiegen. Die Regierung wollte das Gleichgewicht zwischen russischen Medienpräsenz und lokalen Journalisten herstellen — das Ziel war, die Anzahl russischer Journalisten in Aserbaidschan und der Anteil azerbaidschanischer Journalisten in Russland anzugleichen. Die Redaktion von Sputnik Aserbaidschan ignorierte jedoch diese Anordnung und setzte ihre Tätigkeit fort, was diplomatische Spannungen schürte. Die jüngsten Festnahmen erfolgen vor dem Hintergrund zunehmender politischer Konflikte, insbesondere nach der Festnahme von über 50 Aserbaidschanern in Ekaterinburg im Zusammenhang mit einem ungelösten Mordfall von Yunus Pashaev aus dem Jahr 2001. Bakú kritisierte öffentlich Moskau, die Sicherheitskräfte seien für Todesfälle und zahlreiche Festnahmen verantwortlich. Daraufhin wurden alle kulturellen Veranstaltungen russischer Organisationen in Aserbaidschan abgesagt, ebenso wie ein parlamentarischer Besuch in Moskau. Das Kreml betonte, dass polizeiliche Maßnahmen kein Anlass für diplomatische Proteste oder politische Provokationen seien.