Aserbaidschan startet groß angelegte Aktion gegen russische Propagandastrukturen und nimmt FSB-Agenten fest

Am Montag, dem 30. Juni, führten die Sicherheitsbehörden Aserbaidschans eine überraschende und entschlossene Razzia in den Büros der russischen Nachrichtenagentur «Sputnik Aserbaidschan» in der Hauptstadt Baku durch. Diese Operation markierte eine bedeutende Eskalation der anhaltenden Spannungen zwischen Baku und Moskau, die durch den Verdacht genährt sind, dass russische Geheimdienste auf dem Gebiet Aserbaidschans unter dem Vorwand journalistischer Tätigkeiten agieren. Nach Angaben der Quellen wurden während der Durchsuchungen zwei FSB-Mitarbeiter festgenommen, die in dieser Medienzentrale tätig waren, was national für große Resonanz sorgte. Bereits im Februar hatten die aserbaidschanischen Behörden beschlossen, die Vertretung von «Sputnik Aserbaidschan» zu schließen, die Teil des internationalen Netzwerks der Nachrichtenagentur «Russland Heute» ist. Ziel war es, ein Gleichgewicht zwischen der Anzahl der azerschen Journalisten im Ausland und der Einflussnahme ausländischer Medien im Land zu schaffen. Berichte zufolge setzte die Agentur ihre Tätigkeit jedoch trotz Verbots fort, was Besorgnis und Unmut über ausländischen Einfluss weckte. Zudem ist der jüngste russische Einsatz in Jekaterinburg zu erwähnen, bei dem der FSB im Rahmen der Ermittlungen zum 24 Jahre zurückliegenden Mord an Yunus Pashayev Razzien durchführte, bei denen mindestens 50 Personen festgenommen wurden, darunter die Brüder Gussein und Ziyaddin Safarov, die bei der Operation ums Leben kamen. Diese Ereignisse führten dazu, dass das Außenministerium Aserbaidschans den russischen Gesandten in Baku zu einem Treffen einbestellte, um seinen Protest zum Ausdruck zu bringen. Darüber hinaus hat Aserbaidschan alle kulturellen Veranstaltungen wie Konzerte, Ausstellungen und Festivals mit russischer Beteiligung abgesagt. Selbst die Delegation des aserbaidschanischen Parlaments sagte ihren geplanten Besuch in Moskau ab, was eine klare Haltung des Landes gegenüber dem russischen Einfluss in der Region unterstreicht.