Unterstützt Trump wirklich ein abgespecktes Sanktionsgesetz gegen Russland?

Chas Pravdy - 29 Juni 2025 18:22

Im Licht der jüngsten Aussagen des Senators Lindsey Graham wird zunehmend klar, dass die Umsetzung von Sanktionen gegen Russland ein zentrales Druckmittel diplomatischer Strategie bleibt. Allerdings ist die tatsächliche Durchsetzung dieser Maßnahmen durch innerpolitische Kompromisse erschwert. Der republikanische Senator Lindsey Graham gab bekannt, dass Präsident Donald Trump bei einem kürzlichen Golfspiel seine Unterstützung für einen Gesetzesentwurf signalisiert hat, der die Wirtschaftssanktionen verschärfen soll – allerdings mit bestimmten Einschränkungen. Laut Graham signalisierte Trump, er sei bereit, das Projekt voranzutreiben und nach der Juli-Pause im Kongress dieses zu unterzeichnen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der neue Gesetzesentwurf keine automatischen Sanktionen gegen Russland vorsieht — die endgültige Entscheidung liegt beim Präsidenten. Graham betont, dass das Gesetz eine sogenannte „Waiver“-Klausel enthält, die dem US-Präsidenten die Befugnis gibt, bestimmte Fälle von Sanktionen auszunehmen. Das bedeutet, dass obwohl die Gesetzgeber Druck auf Russland ausüben wollen, die tatsächliche Anwendung der Sanktionen von den Entscheidungen Wladimir Putins abhängen wird und nicht automatisch erfolgt. Der Senator fügt hinzu, dass das Ziel darin besteht, den Kreml unter Druck zu setzen, wieder an den Verhandlungstisch zu gehen und Kompromissbereitschaft zu zeigen. Historisch betrachtet hat das Weiße Haus als Hauptinitiator dieses langen politischen Spiels fungiert. Berichte der „Wall Street Journal“ im Juni deuteten an, dass die Trump-Administration die endgültige Entscheidung über Sanktionen in der eigenen Hand behalten möchte. Der vorgelegte Gesetzesentwurf, der sowohl im Repräsentantenhaus als auch im Senat Unterstützung findet, sieht neue, wirtschaftlich harte Maßnahmen gegen Russland vor — darunter eine 500-prozentige Zollabgabe und zusätzliche Sanktionen bei Weigerung, den Konflikt zu beenden. Obwohl Trump öffentlich betonte, Sanktionen bei Bedarf zu verhängen, wurden bislang keine konkreten Maßnahmen ergriffen. Experten warnen, dass dieser Ansatz Spielraum für politische Manöver und Manipulationen im Bereich der internationalen Diplomatie und Wirtschaft bietet.

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