Slowakei erwägt Versöhnung mit Russland und setzt auf Diplomatie im Schatten des Krieges in der Ukraine

In den politischen und diplomatischen Kreisen der Slowakei wird zunehmend über die Möglichkeit eines Verzeihens und einer Neubewertung der Beziehungen zu Russland diskutiert, angesichts des anhaltenden Krieges in der Ukraine. Außenminister Juraj Blanár äußerte, dass zur Erreichung des Friedens ein Rückgriff auf die Grundprinzipien des Völkerrechts sowie ein offener Dialog notwendig seien, wobei ein „Verzeihen aller begangenen Fehler“ nicht ausgeschlossen wird. Dieses Vorgehen soll nicht nur eine diplomatische Neuausrichtung bedeuten, sondern auch gemeinsame Lösungswege zur Beendigung des Konflikts und zur Wiederherstellung der Beziehungen. Blanár ist der Ansicht, dass Vertrauen nur durch Dialog wiederhergestellt werden kann, im Einklang mit den zentralen Werten der internationalen Gemeinschaft. Seine Haltung wird jedoch von Tomas Valašek, stellvertretender Vorsitzender des außenpolitischen Ausschusses des Parlaments und Vertreter der Sozialistischen Partei, kritisiert. Valašek ist der Überzeugung, dass aggressive Handlungen Russlands ohne konkrete militärische und politische Maßnahmen nicht aufhören werden. Er betont, dass Verhandlungen allein die Aggression nicht beenden können, da Russland weiterhin auf dem Schlachtfeld vordringt, Kriegsverbrechen begeht und die Zivilbevölkerung bedroht. In Reaktion auf Blanárs Idee des „Vergebens aller“ erklärt Valašek, dass Sicherheit und Gerechtigkeit Vorrang haben müssen. Der slowakische Premierminister Robert Fico hat ebenfalls öffentlich seine negative Haltung gegenüber dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Zelensky bekundet, da persönliche Ressentiments einen persönlichen Austausch erschweren. Zudem kritisierte er die neuen Pläne der Europäischen Union, den Import russischer Energieträger, insbesondere Gas, zu stoppen, und hielt diese für unangebracht und schädlich für die slowakische Wirtschaft sowie die Energiesicherheit.