Putin verschärft Geheimhaltung: Russische Wirtschafts- und Wissenschaftsdaten jetzt unter noch strengerer Kontrolle

Chas Pravdy - 29 Juni 2025 20:18

Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine Verordnung unterzeichnet, die die Liste der als Staatsgeheimnis geltenden Informationen erheblich erweitert. Diese Maßnahme stärkt die Kontrolle des Kremls über die Gesellschaft inmitten laufender militärischer Operationen in der Ukraine. Laut Bloomberg und einem offiziellen Dokument des Kremls umfasst die Klassifizierung nun nicht nur traditionelle Militär- und Geheimdienstinformationen, sondern auch Daten zu Außenpolitik, internationaler Wirtschaft, wissenschaftlicher Forschung sowie Mobilisierungsplänen. Das Dokument sorgt explizit dafür, dass jede Weitergabe solcher Informationen, die die nationale Sicherheit gefährden könnte, mit bis zu acht Jahren Gefängnis oder erheblichen Geldstrafen bestraft wird. Sicherheitsexperte Andriy Soldatov merkt an, dass diese Maßnahmen praktisch die unabhängige Analyse der Lage in Russlands Wirtschaft unmöglich machen. Er vermutet, dass die tatsächliche Motivation darin besteht, nicht nur Mobilisierungspläne zu verbergen, sondern auch geheime Bewegungen innerhalb der Regierungsstrukturen, Bunkeranlagen und kritischer Infrastruktur, die im Falle einer Offenlegung anfällig sein könnten. Seit Beginn des groß angelegten Überfalls im Februar 2022 hat Russland bereits viele wichtige wirtschaftliche Indikatoren eingeschränkt, inklusive Haushaltsdaten, Statistiken zur Ölproduktion und militärischen Verlustzahlen. Nach Beginn der Invasion hat der Kreml die Repression gegen Medien und Zivilisten verschärft, indem er Gesetze erlassen hat, die die Verbreitung von „Fake News“ über das Militär kriminalisieren. Dieses Instrument wird aktiv genutzt, um Kritik in sozialen Medien zu unterdrücken. Die neuen Einschränkungen zielen darauf ab, den Zugang zu jeglicher unautorisierter Informationsaktivität weiter einzuschränken und den tatsächlichen Zustand des Landes vor der Öffentlichkeit zu verbergen.

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