Merkel und die Bundesregierung wollen Wiederinbetriebnahme der Nord Stream verhindern: Drohung mit der Wiedereröffnung russischer Gaspipelines

In Deutschland laufen Diskussionen über mögliche Maßnahmen, um jegliche Wiederinbetriebnahme der Nord Stream-Gaspipelines zu verhindern. Diese verbinden das Land mit Russland, sind aber aufgrund politischer und wirtschaftlicher Meinungsverschiedenheiten weiterhin gefährdet. Die Berliner Stadtverwaltung, insbesondere der Regierende Bürgermeister Frank-Marc Merz, prüft intensiv die Möglichkeiten, gesetzliche Mechanismen zu nutzen, um eine Rückkehr zur Energieabhängigkeit von Moskau zu verhindern, die historisch gesehen einen enormen Einfluss auf den deutschen Energiesektor hatte. Die Energiebeziehungen zu Russland haben in der Vergangenheit die Berliner Außenpolitik maßgeblich geprägt: Mehr als die Hälfte des Gases wurde über die Nord Stream-Pipelines geliefert. Angesichts der russischen Aggression gegen die Ukraine und der Sanktionsbeschränkungen hat die Bundesregierung jedoch eine vollständige Ablehnung russischer fossiler Brennstoffe erklärt, insbesondere seitens der Bürger und Unternehmen. Die Frage der Wiederinbetriebnahme der Gaspipelines hat diese Position jedoch erneut in Frage gestellt. Laut der Financial Times hat Merkels Regierung angesichts von Berichten über die Absichten russischer und amerikanischer Geschäftsleute, die Pipelines wieder in Betrieb zu nehmen, die diplomatischen Verhandlungen mit Vertretern der Europäischen Union und ukrainischen Kollegen intensiviert, um Mechanismen zur Verhinderung solcher Initiativen zu entwickeln. Im Gegensatz zu anderen Infrastruktureinrichtungen hat der deutsche Staat zudem keine direkte Kontrolle über die vier Nord-Stream-Pipelines, da diese der Schweizer Nord Stream AG gehören, einer ausländischen Struktur mit allen Eigentumsrechten außerhalb des europäischen Raums. Das deutsche Wirtschaftsministerium berichtete, dass es aktiv die Möglichkeit prüft, das Gesetz zur Investitionsprüfung zu ändern, um Änderungen der Eigentumsverhältnisse der Nord Stream AG zu verhindern. Dies ist von großer Bedeutung, da der Staat nach den geltenden Vorschriften derzeit keinen ausreichenden Einfluss auf diese im Ausland gelegenen Vermögenswerte hat. Sollten die Pipelines wieder in Betrieb genommen werden, müssen sie einer technischen Zertifizierung unterzogen werden, eine rechtliche Blockierung solcher Prozesse ist jedoch derzeit gesetzlich nicht direkt vorgesehen. Parallel dazu wurde im Land eine Diskussion über die Möglichkeit einer Wiederinbetriebnahme der Nord Stream 2-Pipeline oder der anderen drei Stränge der Nord Stream geführt. Der amerikanische Investor Steven Lynch, der davon überzeugt ist, dass Europa irgendwann wieder auf russisches Gas zurückgreifen wird, hat sich bereits mit Vertretern des deutschen Ministeriums getroffen, um seine Vorschläge zur Nutzung mindestens einer der unbeschädigten Pipelines zur Deckung des Energiemarktbedarfs vorzustellen. Lynch zufolge könne bereits eine einzige in Betrieb befindliche Gaspipeline ausreichend Ressourcen bereitstellen, und es stehe einem Verzicht auf die Reparatur beschädigter Teile nichts im Wege. Gleichzeitig bekräftigt das offizielle Berlin nachdrücklich sein Bekenntnis zum schrittweisen Ausstieg aus russischen Energieressourcen im Rahmen des EU-Sanktionspakets. Bundeskanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Gaby betonen, dass Deutschland den Bezug russischen Gases über Gaspipelines bereits eingestellt habe und auch die Lieferung von russischem Flüssiggas an deutsche Terminals ausgesetzt sei. Deutschland diskutiert aktiv über die Idee, seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen schrittweise zu reduzieren und gleichzeitig die Entwicklung alternativer Energiequellen und Terminals für den Import von Flüssigerdgas zu intensivieren. Auf der Weltbühne ist die Situation um das Sanktionsregime weiterhin ungeklärt: Der Europäische Rat hat das 18. Sanktionspaket gegen Russland wegen seiner militärischen Aktionen in der Ukraine noch nicht verabschiedet. Die EU-Staats- und Regierungschefs haben sich darauf geeinigt, die bisherigen Maßnahmen um weitere sechs Monate zu verlängern. Die Frage der Einführung neuer Beschränkungen bleibt jedoch aufgrund des Widerstands einiger Länder, insbesondere der Slowakei, offen. Die Lösung dieses Problems wurde verschoben, und die Diskussionen werden im Wesentlichen auf diplomatischer und Botschafterebene fortgesetzt. Deutschland und die Europäische Union befinden sich daher derzeit in einer schwierigen Balance zwischen dem Wunsch nach Energiesicherheit und der politischen Notwendigkeit, die Abhängigkeit von russischen Ressourcen zu verringern. Gleichzeitig suchen sie aktiv nach Möglichkeiten, jegliche Versuche, russische Gaspipelines wieder in Betrieb zu nehmen, rechtlich und gesetzlich zu blockieren. Gleichzeitig bleibt die Frage der zukünftigen Energiesouveränität Europas offen und erfordert in den kommenden Monaten umfassende Lösungen.