Das Ministerkabinett verabschiedete die Haushaltserklärung für 2026–2028: Planung der zukünftigen Entwicklung der Ukraine

Chas Pravdy - 28 Juni 2025 01:19

Am 27. Juni verabschiedete die ukrainische Regierung offiziell die Haushaltserklärung für den Zeitraum 2026–2028. Sie wird mittelfristig als strategische Leitlinie für die Finanzpolitik des Staates dienen. Dieses fundierte und umfassende Dokument, das in enger Zusammenarbeit mit den wichtigsten Verwaltern öffentlicher Mittel und nach ausführlichen Konsultationen mit Vertretern des Internationalen Währungsfonds erstellt wurde, soll eine solide Grundlage für die Aufstellung des Staatshaushaltsentwurfs 2026 schaffen. Nach offiziellen Angaben des Finanzministeriums formuliert die Haushaltserklärung Schlüsselindikatoren für die Haushaltseinnahmen und -ausgaben und legt wichtige soziale Parameter wie Mindestlohn und Existenzminimum fest. Der Schwerpunkt des Dokuments liegt auf der Umsetzung strategischer Ziele der Staatspolitik unter Berücksichtigung der finanziellen und wirtschaftlichen Herausforderungen des Landes. Ein wesentlicher Bestandteil der Erklärung ist die Betrachtung zweier möglicher Szenarien für die Entwicklung der Ereignisse im Land ab 2026. Das erste Szenario basiert auf der Wahrscheinlichkeit einer Verbesserung der Sicherheitslage – eine Prognose, die auf Makroprognosen des ukrainischen Wirtschaftsministeriums basiert und eine allmähliche Erholung der Wirtschaft und eine Stabilisierung des sozioökonomischen Bereichs vorsieht. Das zweite Szenario berücksichtigt die mögliche Fortsetzung einer umfassenden Aggression der Russischen Föderation, die sich auf die Höhe der Ausgaben für den Sicherheits- und Verteidigungssektor auswirken wird. Vor diesem Hintergrund sollen im Falle eines neuen Krieges oder einer Fortsetzung des aktuellen Krieges die Verteidigungsausgaben auf dem Vorkrisenniveau gehalten oder möglicherweise sogar erhöht werden, wie im Erklärungsentwurf vorgesehen. Die Entscheidung für eines der beiden Szenarien bei der Haushaltsaufstellung wird bereits bei der Vorbereitung und Verabschiedung des Haushaltsentwurfs der Ukraine für 2026 getroffen. Das Finanzministerium betont, dass dieser Ansatz es der Regierung ermögliche, flexibel zu bleiben und sich an Veränderungen der Sicherheitslage anzupassen, um Stabilität und die Erfüllung aller internationalen Verpflichtungen des Staates zu gewährleisten. Unabhängig vom Szenario werden die Ausgaben für den Sicherheits- und Verteidigungssektor auch in den kommenden Jahren die oberste Priorität der öffentlichen Finanzen bleiben. Ein weiteres wichtiges Detail ist die Verzögerung bei der Erstellung und Einreichung der Haushaltserklärung gegenüber den geplanten Fristen. Die geplante Frist für die Vorlage des Dokuments zur Prüfung an die Werchowna Rada war der 1. Juni. Aus objektiven Gründen, insbesondere aufgrund der engen Zusammenarbeit mit dem Internationalen Währungsfonds, verzögerte sich dieser Prozess jedoch. Finanzminister Serhij Martschenko erklärte, der Hauptgrund für die Verzögerung sei die Notwendigkeit, die IWF-Vorgaben zur Senkung des Staatshaushaltsdefizits auf 9,9 % des BIP (von 19,4 % in diesem Jahr) zu erfüllen. Dies erfordere eine drastische Ausgabenkürzung um Hunderte Milliarden Griwna. Im Rahmen der Ausarbeitung der Haushaltserklärung berücksichtigte das Finanzministerium auch das Worst-Case-Szenario – anhaltende Feindseligkeiten –, das in die Haushaltsberechnungen einbezogen werden sollte, um das Land auf alle instabilen Szenarien vorzubereiten. Insgesamt legt die verabschiedete Haushaltserklärung die grundlegenden Haushaltsprioritäten für die nächsten drei Jahre fest und dient als Richtschnur für die Aufstellung des Staatshaushaltsentwurfs 2026, der in Kürze von der Werchowna Rada verabschiedet werden soll. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Stabilisierung der Wirtschaft und zur weiteren Entwicklung des Landes unter schwierigen internationalen Bedingungen.

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