Iran beendet Zusammenarbeit mit IAEA: Teherans neuer Rückzugsort im Atomdrama

Chas Pravdy - 27 Juni 2025 03:16

Der Iran erlebt eine unerwartete und bedeutende Wende in seinen Beziehungen zur internationalen Gemeinschaft: Teheran hat offiziell die Beendigung der Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) angekündigt. Dies könnte die globale nukleare Dynamik und die Sicherheitslage im Nahen Osten erheblich beeinträchtigen. Der iranische Außenminister Abbas Araghchi erklärte diesen radikalen Wandel im Staatsfernsehen. Er verkündete, das iranische Parlament habe einen entsprechenden Gesetzesakt verabschiedet, dessen Umsetzung durch die Zustimmung der Islamischen Revolutionsgarde verbindlich sei. „Der vom Parlament und heute von der Revolutionsgarde verabschiedete Gesetzentwurf ist für uns verbindlich, und wir beginnen eine neue Phase in unseren Beziehungen zur IAEA. Von nun an werden unsere Beziehungen und unsere Zusammenarbeit eine neue Form annehmen, die bisherige Standardmechanismen nicht vorsieht“, so Araghchi. Diese ambitionierte Erklärung deutet auf einen grundlegenden Wandel in Teherans Politik gegenüber internationalen Nuklearstandards hin und unterstreicht die Absicht des Landes, sich von globalen Inspektionsmechanismen zu distanzieren. Unterdessen ist sich die internationale Gemeinschaft weiterhin unsicher, inwieweit die aktuelle Situation den Iran in ein nukleares Wettrennen hineinzieht. Die jüngsten Angriffe israelischer und amerikanischer Streitkräfte werfen weitere Fragen auf: Waren sie ein ausreichender Schlag, um die Entwicklung des iranischen Atomprogramms um Jahre oder nur um wenige Monate zu verzögern? Vor diesem Hintergrund tappt die IAEA weiterhin im Dunkeln über den Status der iranischen Atomanlagen – ob deren Erholung und Ausbau deutlich gestoppt oder nur vorübergehend reduziert wurden. Hintergrund dieser Entscheidung sind die angespannten diplomatischen und militärischen Aktivitäten in der Region. Der deutsche Außenminister Johann Wadeful forderte Teheran am 26. Juni auf, die Zusammenarbeit mit der IAEA nicht zu verweigern, und betonte die Bedeutung der Aufrechterhaltung diplomatischer Kanäle. Zuvor hatte US-Außenminister Marco Rubio am 25. Juni erklärt, nach mehreren US-Angriffen auf iranisches Territorium sei das Land seiner Meinung nach bereits „deutlich weiter von der Herstellung einer Atomwaffe entfernt“. Später kamen die Moderatoren aus Washington jedoch auf ein anderes Thema zu: US-Verteidigungsminister Pete Hegseth kündigte die Einleitung strafrechtlicher Ermittlungen wegen des möglichen Durchsickerns eines geheimen Berichts der Central Intelligence Agency (CIA) an, der angeblich die Situation im iranischen Atomprogramm betraf. In diesem Zusammenhang bestätigte CIA-Direktor John Radcliffe am 26. Juni den Erhalt von Berichten über schwere Schäden an iranischen Atomanlagen infolge des US-Angriffs. Obwohl die Details weiterhin unter strenger Geheimhaltung stehen, deuten militärische Aktionen und diplomatische Konfrontationen auf die Fragmentierung und Verkomplizierung der Lage rund um das iranische Atomprogramm hin. Insgesamt deuten die jüngsten Ereignisse darauf hin, dass die iranische Atomkrise neue Dynamik gewinnt, und der offizielle Übergang der IAEA zum Status eines informierten Isolationismus könnte eine neue Eskalation auslösen. Die Mission internationaler Inspektionen im Land steht derzeit unter großer Frage, und die Staats- und Regierungschefs der Welt suchen aktiv nach Wegen, um groß angelegte militärische Konflikte oder eine nukleare Eskalation in einer Region zu vermeiden, die sich seit langem in einem Spannungszustand befindet.

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